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Streetlight Manifesto

Keasbey Nights

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Um ganz genau zu sein, müsste man das neue Album von Streetlight Manifesto „’Keasbey Nights’ as performed by Streetlight Manifesto“ nennen, denn eigentlich ist das neue Album kein Neues. Hinter „Keasbey Nights“ steckt nämlich nichts anderes als das gleichnamige Album, das vor Zeiten schon von Catch 22 veröffentlicht wurde und bereits zu deren großen Beliebtheit beitrug. Warum das? Mangelnde Kreativität, Faulheit oder nur ungeschickt? Nichts von alledem, wenn man weiß, dass die sechs (auch mal sieben) Köpfe von Streetlight Manifesto zu gleichen (gegebenenfalls eben auch ungleichen) Teilen aus ehemaligen Catch 22-Mitgliedern und den One Cool Guy-Jungs aus dem Ska-Punk Milieu aus New Jersey bestehen. Das Vorgängeralbum „Everything Went Numb“ verstand man als Wiedergeburt in einer neuen Band, mit der zeitgleichen Ankündigung, dass ihre anderen Bands auch weiterhin Musik machen werden. Tja, und um die Verwirrung komplett machen, hatte man sich vorgestellt, in Zukunft ihre Musik in noch weiteren Formationen dieser Band-Mixtur auf anderen Labels zu veröffentlichen. Schön, und somit ist „Keasbey Nights“ nur eine logische Folgerung. Das Entscheidende ist wie beim Vorgänger aber auch schon das geniale Line-Up: Sämtliche Stilarten werden durch ein unglaubliches Aufgebot an Instrumenten zu einem extrem tanzbaren Ska-Mix vermengt, so dass sich zu dem fröhlich-dynamischen Ska-/Punk-Stil neben dem klassischen Reggae auch eine Spur Jazz, Dixie und allen voran Polka gesellt. Dem aber nicht genug: „Walking away“ etwa wartet noch mit fast Marsch-artigen Rhythmus-Strukturen auf, während „Giving up, giving in“ nach heimeligen Bassläufen wie Sau loslegt und sich knapp zwei Minuten später mit Streetpunk-Gitarrenbrei, schallenden Drums und Up-Tempo-Vocals ganz Ska-untypisch selbst überholt hat. Dennoch sind die zwei Saxophone, Posaune und Trompete die Hauptdarsteller dieses neu aufgelegten Albums. Derartig bläserbeschwingt werden die zwölf Songs mit Unterstützung reichlicher Shout-Refrains und Back-Vocals zu einem energiegeladenen Stilmix, der dem Hörer die letzte Wintermüdigkeit hinauswirbeln sollte. Ein starkes Album, auch weil es weniger Längen als der Vorgänger aufweist. Und das, obwohl man sich mit „Kristina she don´t know i exist“ auch mal in ruhigerem Fahrwasser bewegt - den Rausschmeißer „1234 1234“ mit den obligatorischen Mitgröhl-„Ohhs“ und „Ahhs“ mal außen vorgelassen. Danke, Streetlight Manifesto: Mit diesem Album ist der Frühling da, ohne Zweifel.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 46:57 / Ska

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