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Organ, The

Grab That Gun

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Man muss nicht lange drum herum reden, früher oder später gelangt man bei The Organ ja doch an den Punkt, wo es um die Referenzen der fünfköpfigen All-Girl-Band aus Kanada geht. Hier ist als Einfluss völlig eindeutig der 80er Jahre Indie-Wave-Sound zu nennen. Joy Division und vor allem The Smiths springen einem hier auf diesem Album förmlich entgegen, weil The Organ den Gitarren-, Bass- und Schlagzeugsound so unglaublich gut adaptieren, aber auch deswegen weil Sängerin Katie Sketch so dermaßen nach einem weiblichen Morrissey klingt, dass wohl kein Referent daran vorbei kommen wird dies zu erwähnen. Dennoch wird es wenig Kritik hageln, auch wenn zum Beispiel das Gitarrenintro von „Love, Love, Love“ schon sehr einem Smith-Song zum Verwechseln ähnlich ist oder diverse Melodiebögen Johnny Marrs beste Jahre ins neue Jahrtausend transformieren. All das zählt nicht, denn The Organ klauen nicht, sondern zitieren ganz offensichtlich. Und im Gegensatz zu vielen Kopisten wünscht man sich beim Hören von „Grab That Gun“ nicht die Originale wieder her, sondern freut sich über den zeitlosen Stil, der vor über 25 Jahren geschaffen wurde. Kein Wunder, dass The Organ schon im Vorprogramm von Interpol gespielt haben und bei vielen Hörern ganz oben auf der Beobachtungsliste stehen. Dass man von dieser Band im Jahre 2006 noch ganz viel hören wird, ist eh klar und es wäre schon ein Wunder, wenn sich auf den Konzerten der fünf jungen Damen nicht ohne Ende Leute tummeln, die mehr oder weniger in den 80er Jahren hängen geblieben sind. Befriedigung werden sie mit Songs wie „Sinking Hearts“ oder „A Sudden Death“ auf jeden Fall erfahren, für den Moment bleibt nur die Feststellung, dass The Organ nach sehr starkem Beginn („Brother“, „Steven Smith“) nicht über die volle Distanz überzeugen können, denn leider haben sich auch zwei, drei schwächere Nummern auf „Grab That Gun“ eingeschlichen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 30:00 / Indiepop

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Endlich auch in Deutschland erhältlich und zwar hier...


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