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Atreyu

A Deathgrip On Yesterday

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Atreyu, die dritte. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch wo vor zwei Jahren der spröde Glanz des famosen Debüts "Suicide Notes And Butterfly Kisses" schon auf dem Nachfolger deutlich litt, ist heute endgültig kaum mehr etwas davon übrig geblieben. "A Deathgrip On Yesterday" scheint von einem unglaublich professionellen Kitsch gezeichnet, welcher die (gerade mal) neun Songs einfach zu wenig authentisch wirken lässt. In all ihrem Leid wirken die fünf Kalifornier so beinahe statisch. Dabei blieb die Songwriting-Formel eigentlich identisch: Durchaus derber Emocore mischt sich mit Iron Maiden-Gitarren (super: "My fork in the road") sowie erfreulich variablen Vocals. Insbesondere die exzellente Instrumentalarbeit lässt tatsächlich keine Wünsche offen - Aber was hilft's? Songs wie "Our sick story" mögen zwar objektive Hits sein. Ihnen haftet aber eine seltsame Sterilität an. Was definitiv nicht an der enorm fetten Produktion von Josh Abraham (u.a. Velvet Revolver) liegt. Vielleicht ist Atreyu der Erfolg in ihrer Heimat - hierzulande werden ja noch kleinere Brötchen gebacken - einfach etwas zu Kopf gestiegen? Die anfängliche Euphorie für die Band jedenfalls ist gnadenlos verflogen. Vielleicht auch deswegen, weil ihre Zeit irgendwie vorbei scheint. Dass es soweit nicht kommen muss beweisen dagegen zeitgleich die ehemaligen Atreyu-Labelmates Boysetsfire, die mit "The Misery Index" ein überraschendes Meisterwerk vorlegen. "A Deathgrip On Yesterday" dagegen mag nicht wirklich schlecht sein. Aber dennoch schlicht zu pathetisch und austauschbar, um wirkliche Spuren zu hinterlassen.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / 32:55 / Emocore

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