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Sainte Catherines, The
Dancing For Decadence
Irgendwo heißt es doch: Kanadier sind die besseren Franzosen. Tja, daran muss es wohl auch liegen, dass Fatwreck mit den Sainte Catherines nun auch eine Band aus dem hass-geliebten Nachbarland, genauer Quebec gesignt hat. Sechs durchgeknallte Franco-Kanadier, drei Gitarren und eine Stimme zwischen Reibeisen und Alkohol - so einfach, so passend sind The Sainte Catherines aus Montreal, die als Fatwreck-Neuling mit „Dancing For Decadence“ bereits ihr drittes Full length-Album veröffentlicht haben. Im weitesten Sinne Punkrock, was dieses Six-Pack in knapp 30 Minuten und einem Dutzend Songs abliefert. Eine Kreuzung aus Hot Water Music und Leatherface wird in der Band-Bio angedroht - und gehalten. Sänger Hugo Mudio glänzt mit seiner brachial-kaputten Stimme, deren Herkunft man nicht zuletzt sowohl in ihren Lyrics bzw. der Bandphilosophie manifestiert sieht („I get my best ideas from drinking beer and riding bikes“ aus dem Song „Hau weg die scheiße“). Diverse Hardcore-Wurzeln werden zudem offenbar, wenn mit derben Vocals und Shouts die griffigen Parolen an die Wand gehauen werden - Metal-Posen inklusive. Aber nicht Spaß allein, sondern auch Inhalte stehen bei grölenden Back-Vocals und eingängig-melodiösen Refrains im Vordergrund - aber schön verpackt in einer ordentlichen Portion Sarkasmus. Zu der musikalischen Mischung aus Punk, Hardcore, Emo und Metal gesellt sich nämlich noch eine ganz eigene Attitüde aus „Politik und Gesellschaftskritik: Ja. Sich selbst zu ernst nehmen: Nein.“ Punkrock, der trotz aller Albernheit genügend Anspruch auf wahre Ideale hat. Und am Ende überzeugen auch die Songs der sechs Chaoten, ob als Anklage mit Wortwitz oder aus Bosheit mit Bier wie etwa in „The shape of drunks to come“ oder „Get your politics out of my hair“. Schönes Ding - trotz Frankreich, trotz Kanada. Wem das noch nicht reicht, sollte sich das Inlay-Foto zu Rate ziehen: Bandleader-Pose, debil-nackend in Tigerfell-Wollhandschuhen. Große Klasse.
/ 29:56 / Punk
