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Winson

Frag Die Richtigen Leute

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Winson hat gar kein Problem. Es ist irgendwie Berliner Mentalität, wenn man ein Album macht wie "Frag die richtigen Leute". Nach Winsons Debütalbum "So sah die Zukunft aus" und der kleinen Hit-Single "Wovon lebt eigentlich Peter?" war es fast notwendig, ein neues Album einzuspielen. Das hat Markus Jürgen Winson gemacht, zusammen mit Produzent O.L.A.F. Opal, dem er mit "Producer" auch gleich einen Song widmete. Das Ergebnis ist letzten Endes so belanglos wie witzlos. Gefangen im Bermuda-Dreieick aus Comedy, Punk-Rock, Pop-Rock und Alternativem Elektrogeblubber kann sich Winson nicht entscheiden, was er denn nun eigentlich ist: Punkrocker wie in "Frag die Richtigen", Ernsthafter Comedian wie in "45mal/Minute", Singer/Songwriter-Version eines Madsen/Notwist-Bastards. Was es auch ist, nichts macht Winson so richtig überzeugend. An der Produktion jedenfalls wird es wohl kaum liegen, die ist, wie sollte es bei O.L.A.F. Opal auch anders sein, tadellos. Es scheint ganz einfach nicht Winsons Ding zu sein, ein zusammenhängendes, homogenes Album zu machen. Nach dem bedrückenden, dahinplätschernden Weilheim-Ableger "Anders" kommt soetwas wie ein Disco-Partyhit, "Discomädchen", und das ist eben nicht nur verwirrend. Sondern auch purer Nonsens. Winson versteht es, kleine Single-Ableger zu schaffen, in ihrer Existenz einzigartig, etwas verschroben. Aber in erster Linie einzigartig. Ein ganzes Album des Berliners braucht man nicht wirklich. Jedenfalls jetzt noch nicht. Erst wenn der Herr sich entscheiden sollte, was er eigentlich sein will, könnte es interessant werden. Solange hört man sich eben immer wieder das J. Mascis Solo (!!!) in "Roboterliebe" an.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / Pop-Rock


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