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Kiesgroup

Gladbach oder Hastings

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Wer auf einem Album „Ich schlag dem Scheißverein / die Schädeldecke ein“ textet und dabei nicht auf Deathmetalpfaden wandelt, der macht ja von Grund auf schon mal einiges richtig. Die Kiesgroup aus Düsseldorf veröffentlicht mit „Gladbach oder Hastings“ ihr zweites Album, diesmal auf dem sympathischen Label lolila, welches unter anderem auch das Pawnshop Prchestra beheimatet und für kruden Deutschpop bekannt ist, der gerne mal neben ausgetretenen Spuren läuft. Absurder Humor, Indiegeschrammel und feinster Pop zeichnet dabei die Herren und Damen der Kiesgroup aus, die auf diesem Album nicht nur Peter Hein (Fehlfarben) und Markus Türk (Family 5) versammeln, sondern auch die aberwitzigsten Textzeilen, die einen gerne mal an Superpunk ohne Punk denken lassen. „Gehst du noch ein Stückchen mit mir / ich muss noch schnell zu AOK / und frag dort nach der Freistellung / für meine Psychopharmaka“. Großartig. Bedarf es eigentlich noch mehr? Nun gut, die Kiesgroup zaubert mit dem neuen Album 15 Titel herbei, die sicherlich so einige etwas ratlos zurücklassen werden und manchen Song muss man schon ein paar mal hören, bis man sich dann wirklich nicht mehr ein Grinsen verkneifen kann. Andreas van der Wingen und Maximilian Stamm ziehen ihr Ding so durch, dass sie jeder Kritik erhaben sind und schummeln sich so durch den ganz großen Pop, durch Indiechansons, völlig Abwegiges und Spitzensongs wie „Der Abgabetermin“ oder „Die Strokes“. Zwar werden einige die Platte als weitere beliebige, deutschsprachige Indiepoplatte abtun, aber wer genau hinhört, wird viele liebevolle Details entdecken und nach und nach so manchen Ohrwurm. Wer sich darauf einlässt, mit der Band um die Ecke zu denken, wird früher oder später belohnt werden.

/ Spielzeit: 44:41 / Pop

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