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Tip Top

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Warum soll man nicht auch mal erklärte Feindbilder haben. Warum sollte man sich nicht auch mal so richtig suhlen in seiner Abneigung? Warum sollte man dem selbstverliebten Dissen nicht mal freien Lauf lassen? Vielleicht aus einem ganz einfachen Grund: weil Musik ein idealistischer, kreativer Ort ist, der von, hahaha, Menschen bevölkert wird. Nähern wir uns Tip-Top auf sachlichem Wege: grenzenloser Unsinn, dieses Album. Nicht mehr und nicht weniger ein närrisches, spannungsarmes, ödes Seiten-Projekt des Sportfreunde Stillers Peter und seines Bruders. Hier könnte schon Schluss sein mit der Rezension. Leider kann es unmöglich dabei bleiben, denn: dieses Album beweist einmal mehr den Wesenszustand dieses Landes. Du bist Tip-Top. Du bist Nonsens. Du bist Kallauer. Du bist sinnfrei. Du bist total bekloppt. Du bist Stefan Raab. Du bist Gewinner. Die Tatsache, dass diese Band einen Plattenvertrag nachgeworfen bekommt, sich in den Gewinnen ihres Hits "TipTop" suhlt, während eine ganze Musikalische Subkultur am Existenzminimum kratzt, macht mich sprachlos und wütend. Was hat sich der Sportfreunde Stiller Sänger gedacht? Ja, heute mal ein sinnfreies Nebenprojekt, dieses Land ist ohnehin schon am Abgrund, da kann ein kleiner Schubs eigentlich nur hilfreich sein. Wahnsinn, wie einen "Tausend Meilen", dieser Comedy-Country-Song, mich auf die Palmen bringen kann. Aber gut, vielleicht ist es ja auch so: zu ernst nehmen ist doof. Locker bleiben wäre Tip-Top. Doof allerdings sind hier ausnahmsweise mal die anderen. Nämlich die, die eigentlich gefordert wären. Die Plattenfirmen. Wer allen ernstes glaubt, diese Band sei ein Dukaten-scheißender Esel, der hat wahrscheinlich recht. Und sollte im Fegefeuer landen. Denn Tip-Top ist nichts anderes als Apres-Ski. Verkitschte NDW-Romantik. Bockmist. 


Bewertung: 2 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / Elektro-Pop


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