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From First To Last

Heroine

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Was macht eine Band interessant? Ihr individueller Stil? Eine Evolution im Rahmen der Suche danach? Oder schlicht ihre Fähigkeit, gute Songs zu schreiben? From First To Last dürften sich diese Fragen auch gestellt haben. Und befinden sich als noch junge Band mit respektablen Erfolgen in dem Dilemma, im Zuge ihrer Weiterentwicklung momentan etwas zwischen den Stühlen zu sitzen. So entstehen einerseits Hits wie "Afterbirth" oder das überraschende, zu einem Elektro-Monster mutierende "Waves goodbye". From First To Last zelebrieren dabei ihre eigene "advanced edition" von Emocore, bei der sich Fans der Deftones und Taking Back Sunday dank Tracks wie "Shame shame" treffen könnten. Das klingt interessant und funtioniert auch deswegen, weil man trotz Experimentierfreude die Tracks immer wieder auf den Punkt steuert. Erwähnt werden muss natürlich auch die absolute over-the-top-Produktion von Ross Robinson - Eine Investition, die sich definitiv gelohnt hat. Apropos Robinson: Manische Psycho-Vocals und entsprechendes Nu-Gitarrenriffing treten nur in "The crows are coming for us" für einen Moment in Erscheinung. Über die restliche Spielzeit lassen sich keine Referenzen in Richtung der Vergangenheit des Soundmagiers entdecken - abgesehen von der Tatsache, es mit einer schlichtweg großartig produzierten Scheibe zu tun zu haben. Die Kehrseite der Medaille: "Heroine" klingt ein wenig wie die Light-Version von At The Drive-In oder Glassjaw. Und angesichts der bisherigen Karriere der Jungs ein klitzekleines bißchen gekünstelt. Denn trotz sperriger Rhythmen und teils noisiger Gitarrenarbeit merkt man From First To Last immer ihre Herkunft an. Und die liegt eben eher im knackigen Emorock denn in eskapistischen Postcore-Sounds. Unabhängig davon und trotz allen Namedroppings in dieser Rezension markiert "Heroine" für die Band einen großen Schritt in Richtung ernstzunehmender Musik. Nicht zuletzt aufgrund des hochkarätigen Songwritings.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:43 / Emocore

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