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Lampshade

Let's Away

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Was Lampshade hier veröffentlichen ist nicht mehr und nicht weniger ihr persönliches Meisterwerk. Nach "Because Trees Can Fly" dachte man ja schon, den Höhepunkt erreicht zu haben. Aber "Let's Away" legt die Messlatte nochmal ein Stück höher. Rebekkamaria und ihre Mannen springen scheinbar mühelos darüber. Und das nach nur zwei Alben.
Inhaltlich inspiriert von Shakespeares "Romeo und Julia" verdichtete man im sprichwörtlichen Sinne auf diesem Album Poesie und Gitarrenwände. Zwar hat man das eruptive, gewaltige, etwas zurückgeschraubt. Aber genau das steht den dänischen Schweden sehr gut zu Gesicht. "New Legs" ist sogar soetwas wie ein heimlicher Hit, falls es bei dieser Band überhaupt soetwas gibt oder geben darf. Denn Leichtigkeit ist Lampshades Sache nicht. Vielmehr ist es die verwunschene Tragik, die bei ihnen immer wieder zum Tragen kommt. Wenn Sängerin Rebekkamarie wie in "We'll be fine" mehrere Gesangslinien aufeinanderlegt und so dem ganzen einen seltsamen Glanz verleiht, bekommt man Gänsehaut. Alles andere auf diesem Album, irgendwo zwischen Noise, alternativer Rockmusik, gelegentlichen Metalanleihen und einer ganzen Menge seltsamer, euphorisierender Theatralik, würde bei den meisten anderen Bands heillos in die Hose gehen. Hier aber gelingt es. In "Joy" prog-rockt es sogar auf ganz zurückhaltende, sympathische Art und Weise. Und wer nach diesem Album immernoch behauptet, Rebekkamaria singe wie Björk, der soll sich zum Teufel schehren, denn er hat nichts verstanden.
Für mich schon jetzt eines DER Alben dieses noch jungen Jahres!

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:05 / Noise/Alternative


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