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Scar Symmetry

Pitch Black Progress

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Scar Symmetry könnte man auf den ersten Blick als Resteverwertung geschaster Bandmitglieder misverstehen. Vereinigen sich unter der Banner der fünf Schweden doch Mitglieder aus den Reihen von Carnal Forge, Torchbearer, Incapacity und vielen weiteren. Dennoch geht man andere Wege als die Death-/Thrash-Roots der Beteiligten ahnen lassen würden. Schon das Debüt "Symmetric In Design" konnte dank moderner, neothrashiger Ausrichtung plus arressiver sowie cleaner Vocals haufenweise Lorbeeren einheimsen. Auch wenn das jetzt faktisch natürlich ähnlich zu In Flames, Soilwork und mindestens 100 weiterer Acts klingt: Scar Symmetry sind doch anders! Was sie mit "Pitch Black Progress", dem neuen Album, nachhaltig unterstreichen. Vielleicht liegt es an den Vocals vom vormals in geschätzen 15 weiteren Bands aktiven Sänger Christian Älvestam, welcher das (für sein Genre gar nicht einmal untypische) Growl/Melodic-Spielchen mit selten gehörter Konsequenz ausreizt. Tiefer als der Schwede grunzt kaum jemand, auf der anderen Seite sind seine harmonischen Sangeskünste von überraschender Anmut. Die fetten Synthesizer in Kombination mit der ausgfeilten Gitarrenarbeit tun dann ihr übriges, um die Aufmerksamkeit auf dieses Zweitwerk zu lenken. Bei allen Neo-Thrash- bzw. Schwedendeath-Referenzen hat die Band ihre Songwriting-Wurzeln aber in der traditionellen Popmusik. Hört euch nur mal die Refrains in "Slaves to the subliminal" an - die bleiben einem so schnell im Ohr hängen wie einstmals irgendwelche Beach Boys-Bonbons... Manches, beispielsweise weite Teile des Openers "The illusionist", erinnert dann sogar angenehm an klassischen Heavy Metal. Sehr fein schließlich der Hassbolzen "Calculate the apocalypse", wo Scar Symmetry in der Strophe beinahe nach Kataklysm klingen. Doch diese Exkurse währen immer nur so lange, bis Stakkato-Riffs oder Keyboardflächen wieder klar machen, dass "Pitch Black Progress" im Jahr 2006 erscheint. Und zwar von einer Band, welche mit neuem Label und derart starken Songs im Repertoire bald einen gehörigen Schritt nach vorne machen sollte. Übrigens: Die viel zitierte Komplexität der elf Stücke hält sich absolut in Grenzen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 48:28 / Metal

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