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MISC - sellfish.de Beifang 04/06 | 02

Miscellaneaus: Genrekram*EP*Vinyl*MCD*Sampler*Demos*Soundtrack

Eine neue Heimat bei sellfish.de: Für Sachen, die normalerweise unterzugehen drohen. Oft verdient und von manchen verachtet lassen sich in dieser Rubrik immer wieder auch echte kleine Perlen entdecken...

Assilant - Nemesis Within CD

Dockyard 1 / Soulfood

Man wird nicht umhin kommen, "Nemesis Within" unter Berücksichtigung der Familienkonstellation ihres Gitarristen Oskar Norberg zu besprechen. Der hat nämlich jeweils einen Bruder in Nocturnal Rites sowie Persuader, welche sich in ihren Bands ebenfalls um die Saiten kümmern. Jetzt hat der Kleinste in der Familie mit Assilant auch eine eigene Band gefunden. Die kombiniert auf ihrem Debüt moderne Thrashklänge mit traditionellem Metalsound. Eine Mixtur, die einerseits mit reichlich Melodien gefällt, im rechten Moment aber auch ganz schön derbe sein kann. Die gepresst gesungenen Vocals von Sänger Peder Sundquist erinnern in ihrer seltsamen Vielseitigkeit an eine Mischung aus Hansi Kürsch und Phil Anselmo (sic!). Insgesamt pendeln dann auch die elf Songs etwas zu unentschlossen zwischen konventionellem Heavymetal sowie neunziger Neothrash-Anklängen plus typisch schwedischen Trademarks in der Harmonieführung. Es gehört schon einiges dazu, ein In Flames-Soundalike wie "Shattered" im gleichen Atemzug mit vielen achtziger-infizierten, mal proggigen, mal folkigen Elemente vollzupacken. Ohne Zweifel sind bei der Formation aus Umea einmal mehr exzellente Musiker am Start. Trotzdem und entgegen vieler guter Ideen hapert es "Nemesis Within" noch etwas an der Umsetzung. Assilant sollten bei zukünftigen Releases mehr Wert auf's Songwriting legen und ihre kreative Energie zielgerichteter bündeln... dann könnte richtig Großes entstehen!
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 48:28 / Neothrash / assailant.se
Michael Streitberger

Blind Sight - The Tenderstrike Salvation CD

GSR / Cargo

Was hier im Promoinfo als "Metalcore meets Alice In Chains" beschrieben wird, ist in Wirklichkeit ein astreiner Machine Head Rip-Off. Nicht nur wegen der klaren stimmlichen Parallelen zwischen den beiden Frontmännern. Doch bevor jetzt alle jammern: Da sich Rob Flynn in letzter Zeit ohnehin etwas rar gemacht hat, Pantera von der Bildfläche verschwunden und Fear Factory irrelevant geworden sind, geht "The Tenderstrike Salvation" durchaus okay. Schließlich sind die vier Niederländer wirklich fit an den Instrumenten, und selbst wenn von dem angeblichen Hardcore-Background nichts mehr zu hören ist, scheinen die Beteiligten die richtigen Platten im Schrank zu haben. Okay: Wirkliche Hits wie "Sticks and stones" gibt es nicht allzu viele auf diesem Debüt. Eine unterhaltsame, fett produzierte, allein etwas charakterlose Zwischenmalzeit für alle Addicts des neunziger Jahre Bay Area Sounds liefern Blind Sight allemal.
Bewertung: 4 von 10 Sternen / 40:46 / Metal / blindsight.nl
Michael Streitberger

Blind Trash - Recover Your Spirit CD

Eigenproduktion

Blind Trash ist eine junge, aufstrebende Combo aus den Niederlanden. Kein Wunder mag man sich da denken, hat sich doch unser Nachbarstaat schon seit geraumer Zeit als eine wahre Talentschmiede entpuppt und Deutschland längst die lange Nase gezeigt: Größen wie Face Tomorrow haben den Sprung ins große Business geschafft und unzählige Bands sorgen mit ihrem kreativen Output für ständig-anspruchsvollen Nachschub. So auch die fünf Jungs von Blind Trash aus Tilburg, die mit „Recover Your Spirit“ bereits ihr zweites Album veröffentlichen - und das ganz in DIY-Manier, die in Holland wohl noch echte Kultur hat. Wie fleißig und erfolgreich dort gearbeitet wird zeigen Green Lizard, die ebenfalls aus Tilburg kommen und bereits Major-Signings im Visier hatten. Komplett selbst produziert dagegen präsentieren Blind Trash auf „Recover Your Spirit“ zehn rockende Songs zwischen Hardcore, Metal und Emo. Letzteres macht sicherlich den größte Anteil an den melodisch-harten Tracks aus - und wäre das ganze etwas mehr Hardcore-lastig würden die Fünf tatsächlich ein bisschen an Boysetsfire oder eben jene Face Tomorrow erinnern. Tracks wie „Sell the pass“ können nämlich echt überzeugen, und das Intro zu „Delirium“ dürfte für andächtige Ruhe in jeder Kritikerrunde sorgen. Auf der guten halben Stunde finden sich rockende und in ihrer rauhen Melodiefreudigkeit auch mitreißende Songs, die zwar den letzten Schliff vermissen lassen, aber dennoch voll überzeigen können. Denn eines ist mit jeder Note herauszuhören: Das Herzblut, das die fünf Holländer in ihre Songs gesteckt haben. Kein austauschbarer Flickenteppich aus Hardcore und Emo wie man es so gerne aus Übersee serviert bekommt - sondern echte Passion wie man sie sich nur wünschen kann. Beste Voraussetzungen für einen Durchbruch, und der sollte mit „Recover Your Spirit“ allemal möglich sein!
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 30:43 / Emo / Hardcore / blindtrash.net
Bastian Streitberger

Enablers - Output Negative Space CD

Neurot Recordings / Southern

"Output Negative Space" ist eine Art Postrock-Hörspiel; ein "narrative drama" in neun Kapiteln. Doch was die Enablers, eine Band aus dem experimentierfreudigen Neurosis-Umfeld, damit in musikalischer Hinsicht sagen wollen, bleibt mir ein Rätsel. So stecken die von Untergrund-Poet Pete Simonelli getexteten und vorgetragenen Vocals zwar voller Energie, bleiben aber eben immer rein gesprochen. Dazu entwirft die Instrumentalfraktion - bestehend u.a. aus Mitgliedern von Swans oder Nice Strong Arm - eine ziemlich eigenwillige Dynamik. Die ist manchmal zwar sogar ein wenig groovig, eine wirklich packende Atmosphäre aber gelingt es dem Avant Rock-Quartet aus San Fransisco nicht zu entwerfen. Zu wenig dicht scheinen die Kompositionen, was von mir aus durchaus beabsichtigt sein mag. Zudem kann man im Falle von "Output Negative Space" durchaus von einem einmaligen Flow sprechen - nur ist es leider kein besonders facettenreicher. Über den dramaturgischen Höhepunkt "For jack a philippic" war ich zur Hälfte der Spielzeit dann beinahe erleichtert. So hinterlassen die Enablers mit ihrem Zweitwerk den faden Beigeschmack eines Kompromisses aus der jazzigen Verspieltheit von June Of 44, der Stimmung von Tribes Of Neurot und dem Trash von Jerry Cotton... Nicht jedes Experiment kann eben gelingen.
Bewertung: 5 von 10 Sternen / 33:24 / Avant Rock / neurotrecordings.com
Michael Streitberger

Eniac / Experimental Dental School Split-EP

The Company With The Golden Arm

Einmal Indierock aus Hamburg und einmal Elektro aus Oakland (Kalifornien). Eniac und die Freunde von Experimental Dental School haben sich für eine EP zusammengetan und was sowohl musikalisch als geografisch soweit voneinander entfernt scheint, geht hier nahtlos ineinander über und macht sogar richtig Spaß. Die deutschen Nordlichter steuern drei Lieder bei, wovon vor allem „Thumbs Up For All!“ heraussticht und mit druckvoller Gitarre schön nach vorne geht. Mal auf englisch, mal mit deutschen Texten suchen Eniac ihren Platz zwischen alter Hamburger (Deutschpunk)Schule und modernem Noiserock. Haut nicht um, klingt dennoch gut und der Chor bei „Mole People“ ist ja auch nicht von schlechten Eltern. Würde man gerne mal auf Albumlänge hören, abwarten was die Zukunft bringt. Die amerikanischen Kollegen gehen derweil ganz andere Wege und machen es dem Hörer schon schwerer. Ziemlich durchgeknallte Elektropassagen treffen hier auf tanzbaren Postpunk und aber Ende weiß man nicht so recht wohin, bei all dem Fiepen und dem knackigen Schlagzeug. Abgefahren, stellenweise sehr interessant und zwischendurch auch sehr nervig. Alles drin also in der Experimental Dental School: der Mitläufer, der sich auf den angesagten Wavepunk stürzt, der nerdige Typ, der immer abseits steht und zu Hause an merkwürdigen Sounds tüftelt und der vorlaute Bengel, der nicht stillsitzen kann. Naja, sie werden ihren Namen aus guten Gründen haben. Interessant allemal, aber nicht durchgängig gut.
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 22:15 / Indierock / Elektro-Postpunk / tcwtga.org
Sebastian Gloser

Final Prayer - Right Here Right Now CD

Let It Burn Records

Was soll man zu einer neuen Band aus dem metalinfizierten Hardcore-Umfeld noch viel sagen? Im Falle Final Prayer zumindest, dass sie mich mit ihrem Debüt "Right Here Right Now" absolut positiv überraschen! Denn die Berliner haben mit dem nach wie vor omnipräsenten Metalcore nichts zu tun. Stattdessen orientiert man sich am Eurocore-Sound der frühen Rykers oder Cleveland-Hatecore Marke Ringworm. Final Prayer bündeln dabei - Namedropping macht Spaß! - die Durchschlagskraft von A Perfect Murder mit der Aggression von Bands wie Terror und kreieren so ein Zehn-Song-Kraftpaket, welches sich hören lassen kann. Schließlich geht man mit beeindruckender Energie, Brutalität und Geschwindigkeit (sehr geil: "Empower") zur Sache. Zielsicher gesetzte Breakdowns, Gangshouts und gelegentliche Moshparts lassen zudem keinerlei Langeweile aufkommen. Als Gäste sorgen Leute aus den Reihen von Teamkiller und Sidekick (die Stuttgart-Connection hat man wohl mit der Crisis Never Ends-Split initiiert) zusätzlich für Abwechslung. Trotz zweier Gitarristen im Bandlager sind Soli übrigens Fehlanzeige - gut so! Fazit: Nichts neues, viel tough guy-Gepose, dennoch: Eine von ganz wenigen Genreplatten, bei welchen man nach der obligatorischen knappen halben Stunde eben noch nicht genug hat. PS: Vinyl gibt es über I.C. Recordings auch, Neugierige können sich vorab auf der Homepage den Track "Out Of Content" kostenlos ziehen.
Bewertung: 8 von 10 Sternen / 28:18 / Hardcore / finalprayer.de
Michael Streitberger

L.C.N. - Direct Action! CD

Sunny Bastards / Broken Silence

"Direct Action!" ist ein fett produziertes Stück Musik zwischen Oi-Sound, Punkrock, Hardcore und Thrashmetal geworden. Ein aggressiv groovender Basard, der in einheimischen Gefilden aus Genen von Pro-Pain, Exploited und Napalm Death in ihrer Midtempo-Phase kreiert worden zu sein scheint. Das ganze passiert politisch absolut korrekt positioniert. Musikalisch ziemlich gleichförmig zwar, dafür aber unkompliziert. Schnelles Fazit: Meine meistgehörteste Sunny Bastards CD seit langem (...die DVD-Produktionen der Essener sind in ihrer Szenerelevanz ja eh über jeden Zweifel erhaben).
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 32:56 / Thrashcore / lcn-hc.de
Michael Streitberger

Nein Nein Nein - Deine Szene ist ein Zombie CD

Plastic Bomb Records / Kidnap Music / Matula Records / Human Parasit Pladden / Bubonical Wars Records / Friends Like These / Cargo Records

Punk mit deutschen Texten, der aber kein Deutschpunk sein will und stellenweise trotzdem gut zum Schiffen Label gepasst hätte. 23 Songs in 30 Minuten und zwei Sekunden, davon meist kein Stück viel länger als eine Minute, hat fast schon was von Konzeptalbum. Schön, dass die drei Akkorde 2006 immer noch funktionieren. Hier kurz die Fakten: Bandgründung im März 2005, erster Auftritt gerade mal zwei Monate später, kein Jahr später erscheint bereits das erste Album. Mönchengladbach ist Herkunft und Hassliebe und der Plattentitel vielversprechend. „Deine Szene ist ein Zombie“ räumt auf mit Christen-Punkrock, machomäßigen Hardcore-Typen, sexistischen Pogotänzern und stumpfsinnigen Deutschtumgehabe. „1933 & 20:15h“ richtet sich dabei ganz konkret gegen die „Du bist Deutschland“-Kampagne und könnte auch schlichtweg von Muff Potter kopiert worden sein. Spielt aber alles keine Rolle, Nein Nein Nein bieten einfach eine halbe Stunde lang Gebretter, dass sich inhaltlich zum Großteil sehen lassen kann, musikalisch aber eher selten spannend wird. Aggressiv, schnell und frei Schnauze, leider manchmal aber auch etwas platt und ab der Albumhälfte auch ziemlich nervig. Wiederholungsgefahr! Dennoch hat das hier seine Daseinsberechtigung, zumal sich Nein Nein Nein anscheinend auch mal gerne mit dem eigenen Publikum anlegen und gegen selbstdarstellerische Stagediver Position beziehen. Schade, dass sich Nein Nein Nein nur inhaltlich, aber nicht musikalisch von der eigenen Szene abheben kann. Würde das Trio länger an den Songs und an den Texten arbeiten, könnte es richtig gut werden, denn zu sagen hat die Band genug, egal ob persönlich, politisch oder am besten beides gemischt.
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 30:02 / Punk / neinneinnein.com
Sebastian Gloser

Quill, The - In Triumph CD

Steamhammer / SPV

Die Zeichen im Lager von The Quill scheinen nach jahrelanger Historie voller mitreißender Liveshows und gelobter Alben endlich auf Erfolg zu stehen: Selbstbewusst betitelt man seinen Drittling für die Hannoveraner SPV-Company "In Triumph". Und die Schweden dürften nach dem famosen Vorgänger "Hooray! It's a Deathtrip" tatsächlich allen Grund zum triumphieren gehab haben. Immerhin fanden sie mit ihrem charakteristischen Sound zwischen frühen Soundgarden und den Spiritual Beggars (mit welchen es bis vor kurzem sogar noch Lineup-Überschneidungen gab) eine Formel, welche jenseits irgendwelcher Stonerrock-Klischees oder Numetal-Albernheiten einfach nur für sich steht. Durchdachtes Songwriting, ein mitreißender Rhyhmus und große Melodien funktionieren auch bei den zwölf neuen Songs prima, ohne dass man als Rezensent auf irgendwelche Schubladen zurückgreifen müsste. Allein mit Ausnahme-Sänger Magnus Ekwall hat man ein Mann an Bord, bei dessen Stimme sich ein gewisser Chris Cornell ganz warm anziehen sollte. Und mit fett produzierten Tracks wie der trockenen Bluesrock-Nummer "Triumph is a sea of flame" oder "Man in mind" gelingt es The Quill sogar, völlig unverkrampft eine ganze Spur moderner zu klingen als bisher. Fazit: "In Triumph" bleibt, wie der Vorgänger, eine ernstzunehmende Alternative zu den etwas halbgaren Audioslave-Outputs.
Bewertung: 8 von 10 Sternen / 51:46 / Rock / thequill.se
Michael Streitberger

Slideshaker - In The Raw LP/CD

Bad Afro / Cargo

Aus irgendeinem Grund war der Kontakt zwischen sellfish.de und dem dänischen Bad Afro Label in den letzten Monaten abgebrochen. So dass hier leider auch einige Releases der nordischen 60's-Garage-Rock'n'Roll-Soulpunk Heimat untergegangen sind. Schade drum. Nach ein paar verzweifelten Emails meinerseits ist nun jedoch wieder alles im Lot und wir sollten euch auch zukünftig über Neuerscheinungen aus dem Hause Bad Afro berichten können (...welches in diesem Jahr ja auch sein zehnjähriges Bestehen feiert, doch dazu mehr an anderer Stelle). Ein kleines Juwel, wenn zwar bereits vor einem viertel Jahr veröffentlicht, soll nun dennoch kurz rückblickend Aufmerksamkeit bekommen. Die Rede ist von Slideshaker aus Finnland, die nach einem kaum beachteten Debüt auf einem Underground-Label nun ein famos kaputtes Zweitwerk eingespielt haben. "In The Raw" macht seinem Namen alle Ehre und ist "influenced by blues but with limited skills", wie das Info treffend verrät. Doch die zehn herrlich trivialen Tracks enthalten noch mehr: distorted Soulpunk, Fuzz-Funk, akustische Gitarren und funky Beats sorgen für eine schwer tanzbare Mischung, die irgendwo zwischen Garage, Dada-Kunst und Rock'n'Roll überraschend heißblütig für schwingende Hüften sorgt. Klasse.
Bewertung: 8 von 10 Sternen / 36:00 / Soulpunk / badafro.dk
Michael Streitberger

Torture - Storm Alert CD

Escapi Music / Edel

Re-Release des texanischen Thrashmetal-Machwerks von 1989, welches seinerzeit angesichts desaströser Vertriebswege völlig unterging. Allerdings muss knapp zwanzig Jahre später die Frage erlaubt sein, ob "Storm Alert" heute noch von irgendeiner Relevanz ist? Beziehungsweise wie glaubwürdig eine Band sein kann, die mit dem Ende des Thrashmetal-Hypes von der Bildfläche verschwindet und parallel zum Metalcore-Boom nun wieder auftaucht... schließlich sind Torture mittlerweile auch wieder live unterwegs. Naja. Wer von dem frühachtziger Sound a lá Metallica oder Destruction nicht genug bekommen kann sowie von besonderem metalhistorischem Wahn getrieben ist, der sollte sich das sehr gelungen remixte (!) und remasterte Debüt - für den Sound waren Neil Kernon und Alan Douches verantwortlich - von Torture einmal zu Gemüte führen. Das leicht verspielte, sich hauptsächlich im Midtempo bewegende Material hat in dieser Hinsicht nämlich durchaus seinen Reiz. Für den Rest bleiben die elf Tracks allerdings entbehrlich.
 -- / 65:28 / Thrashmetal / escapimusic.om
Michael Streitberger

WE - Smugglers CD

Rodeostar / Edel

Die Single heißt "Cosmic Biker R'n'R", produziert hat ein gewissen Chriss Goss (of Masters Of Reality/Kyuss-Fame) und auch das Outfit von WE macht klar, welchem Stil die vier Norweger fröhnen... Ihr Stonerrock kommt dabei relativ frisch aus den Boxen, verliert sich nicht in tiefergestimmten Endlosschleifen und der Vierer nimmt sich zum Glück die Freiheit, auch 'mal ein paar Gänge zurück zu schalten. Ihr stilvoll aufgemachtes Debüt kombiniert Hardrock mit zugedröhnten Siebziger-Experimenten und - natürlich - dem von den Queens Of The Stone Age etablierten, momentan nach wie vor angesagten Wüstenrock-Stil. Wobei angemerkt werden sollte, dass vorliegende Aufnahmen im Herkunftsland der Band schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurden. Erst jetzt scheint die Zeit reif für WE, auch Resteuropa zu erobern. Am Selbstbewusstsein sollte es nicht (mehr) mangeln: Das Album schoß in Norwegen in die Charts, Sänger Thomas Felberg absolviert Auftritte gerne mit einer Krone auf dem Kopf und beim knapp zehnminütigen Titelstück hatte man offensichtlich Pink Floyd im Visier. Doch selbst wenn der Größenwahn der Osloer Herren langsam etwas gebremst werden sollte, muss man ihnen doch zugestehen, dass "Smugglers" aus dem Autoradio ziemlich fett kommt - vor allem, wenn die Straßen bald wieder staubiger werden... Solange es Bands wie WE gibt, müssen sich Black Sabbath oder Led Zeppelin keine Sorgen um würdige Erben machen!
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 49:10 / Rock / werock.org
Michael Streitberger


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