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Streets, The
The Hardest Way To Make An Easy Living
Mike Skinner gehört zu den wenigen Künstlern seines Metiers, die unverblümt die Wahrheit aussprechen können und dennoch den Überblick und die Selbstreflexion nicht vergessen. Ganz im Gegensatz zu deutschem HipHop oder amerikanischem Rap. Auch auf "The Hardest Way To Make An Easy Living" hat sich Skinner nicht geschohnt. Es geht um Drogen-Eskapaden, Panik-Attacken oder um die simple Angst vor der eigenen Vergänglichkeit und davor, mit seinem inzwischen toten Vater niemals die Kirche besucht zu haben. Jetzt kann man sich natürlich fragen, wo bei all der Einsicht die Besserung bleibt. Aber Skinner wäre nicht Skinner, wenn es darauf nicht eine Antwort gäbe: ich bin was ich bin, meine Fehler gehören zu mir und in meine Musik. Und niemand kann das so unverfälscht mit HipHop, Dub, R'n'B und Rock verbinden wie Skinner. Noch immer preschen die Lo-Fi-Beats aus der Garage von nebenan durch die Anlage, noch immer überschlagen sich seine Worte in diesem räudigen Londoner Akzent. Und natürlich ist die Frage berechtigt, wo denn hier eigentlich irgendetwas neu oder gar innovativ ist. Diese Frage ist berechtigt und muss gestellt werden, kann außerdem auch kurz und knapp beantwortet werden: gar nichts ist neu oder innovativ. Aber das ist letzten Ende deshalb so unwichtig, weil The Streets in ihrem eigenen Kosmos so viele Türen geöffnet haben, dass man ohnehin erstmal eine weile hindurchspazieren muss, um jeden Raum zu ergründen. Konkret und ohne dümmliche Metaphern heisst das: "All Goes Out The Window" hat wunderschöne Soulige Refrains (dank des Sängers Leo The Lion), "When You Wasn't Famous" ist ein wahnsinns Dub-Tanzflächenfüller und "Hotel Expressionism" hat einen der wundervollsten Texte, die jemals über Rock'n'Roll Klischees geschrieben wurden. Letztlich lässt sich festhalten, dass Skinner ein wunderbares Album aufgenommen hat, das innerhalb seiner Grenzen alles ausreizt, was es auszureizen gibt. Die nächsten Jahre werden zeigen, in welche Richtung Skinner gehen wird. Für den Moment ist "The Hardest Way To Make An Easy Living" das Nonplusultra der Streets! 
/ 35:20 / Garage-HipHop
