Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Fitness

Neurosenrodeo

Fitness.jpg

Wer sich ‘Fitness’ nennt und dann auch noch so ein hässliches blau-rosanes Cover vorlegt, hat definitiv einen schlechten Imageberater. Aber am Ende entscheidet ja doch zum Glück die Musik über unsere Bewertungen, nicht das Artwork einer Platte. Lediglich bei der B-Note gibt es also verdientermaßen Abzüge. Positiv wird dagegen angemerkt, dass die Band von sich selbst nicht behauptet das Rad neu erfunden zu haben, sondern offen und ehrlich zugibt, dass die eigene Musik „nicht unbedingt neu oder gar noch nie dagewesen“ ist. Recht haben sie und trotzdem ist „Neurosenrodeo“ ein gutes Album geworden. Fitness nutzen das, was einem als Trio an Möglichkeiten bleibt voll aus und schaffen aus Gitarre, Schlagzeug, Bass eine gute Mischung aus Noiserock, Punk und schroffen Texten. Erinnert ein wenig an Surrogat zu „Hell in Hell“-Zeiten und selbige hatten damals ja ebenfalls ein übelst hässliches Cover am Start, waren allerdings von vorne herein unsympathischer als Fitness. Zudem will die Band aus Köln wohl kaum prollig daherkommen, sondern vielmehr aufs wesentliche reduzierte Rocksongs schreiben. Deren Grad an Spannung variiert zwar durchaus, bleibt aber insgesamt auf einem beeindruckenden Niveau. Bass und Schlagzeug peitschen einem bei jedem Lied trocken entgegen, während uns Frontmann Armin Billens seine Gitarrenattacken und kurzen, abgehackten Phrasen ins Gesicht schleudert. Kann man sich hineindenken, muss man aber nicht, die Musik funktioniert auch so und das größtenteils nicht mal schlecht. Den einzigen Mangel von „Neurosenrodeo“ haben Fitness eigentlich selbst benannt: das hier bringt nicht wirklich Neues. Solange diese Form von Noiserock aber so viel Spaß macht, wie bei „15 Minuten“, „Beton der Geschichte“ oder „Wachabloesung“ ist noch einmal alles gut gegangen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:09 / Noiserock


Autor:


ERROR!