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Fiery Furnaces

Bitter Tea

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Die Fiery Furnaces schlagen wieder zu: viertes Album in vier Jahren, noch verworrener, noch absurder. Da müsste sich die Plattenfirma doch regelrecht die Haare raufen. Das hier ist unverkäuflich und unvermittelbar. Aber durch diese Tatsache noch lange nicht genialistisch. Denn dieser Fehler wird ja gern gemacht: wenn man etwas nicht versteht, wird es entweder als absurd oder genial abgeschriben. Abgeschrieben aber in jedem fall. Das sollte man den Friedberger Geschwistern nicht zugestehen oder gar zumuten. Ihr Album ist weder über jede Kritik erhaben noch ohne weiteres zu verurteilen. Es fordert, aber so gewaltig, dass man manchmal das Gefühl hat, einem zehnsekündigen Zusammenschnitt von 3.000 Schulfilmen beiwohnen zu dürfen. Reizüberflutung nennt man das. Aber im Gegensatz zu deutschem Privatfernsehen auf eine angenehme Art und Weise. Lied 4, "Bitter Tea", poltert Polka-Artig vor sich her, immer gut bestückt mit halsbrecherischen Breaks, wirren Synthie-Attacken und Eleanors erhabenen, leicht entrückten Gesang. Mittendrinn, immernoch bei "Bitter Tea", ganz plötzlich asiatisch anmutende Klänge, sofort unterbrochen von einem ureuropäischen Klavierakkord. Da bedient sich jemand auf die dreisteste und amüsanteste Art und Weise. Die Texte: nicht minder irre. Auszug aus "Oh Sweet Woods": "I was in Tahoe, on the California side, waiting in the lobby at 665 1/2 Frontage Road when two extra-blond short sleeve button-down white-shirt blue-tie mystery Mormons came in and put this music on". Wenn das mal nicht die perfekte Umschreibung für ihre eigene Musik ist. Deshalb, liebe Friedbergers, in Zukunft bitte gleich auch noch die Rezensionen selber schreiben. Dann befindet ihr euch endgültig in eurem eigenen Universum und wir schauen dumm aus der Wäsche.
Großartig! Sagenhaft! Grausam! Gemein! Nicht zum aushalten.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 38:24 / Indie-Prog-Folk

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