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Ignite
Our Darkest Days
Wirkliche Konstanz stellt sich im Hause Ignite ja nach wie vor nicht ein. Die Orange County Hardcore-Formation um ex-Model Zoli Teglas tingelte während einer schier unendlichen Veröffentlichungspause ("A Place Called Home" erschien im Jahr 2000!) zwar sporadisch durch diverse Clubs, an Bekanntheitsgrad dürfte man derweil dennoch enorm eingebüst haben. Dabei war die aus dem Unity/Uniform Choice-Umfeld entstandene Band einmal eine der größten Hoffnungen für den melodischen Hardcore überhaupt. Aber straight bleibt auch bei ihrem neuen Labeldeal (hierzulande als Lizensierung von Abacus via Century Media) wohl wieder nur die Musik - auf der Bühne wie auf dem gierig erwarteten neuen Album. Selbiges überzeugt dann gleichermaßen wie in den Neunzigern; vielleicht sogar noch ein wenig melodieverliebter und abwechslungsreicher als fürher. Dominiert von der Genre-untypischen Stimme Zolis (...Schelme nennen ihn einen "Klaus Meine Rip-Off"!) setzen sich die 14 Tracks direkt im Ohr fest, wo sie sich mit jedem weiteren Hördurchgang noch tiefer einnisten. Inhaltlich bleibt ebenfalls alles beim alten, geht es auf "Our Darkest Days" doch nach wie vor desöfteren um Themen wie Tier- und Menschenrechte - ihre Message und damit ein Teil ihres Trademarks verlieren Ignite nämlich auch im zehnten Jahr des Bestehens nicht aus den Augen. Etwas mehr Druck hinter den Aufnahmen hätte ich mir allerdings schon gewünscht; was sich nun weniger auf die okaye Produktion bezieht, als es vielmehr auf den an mancher Stelle etwas zu moderat rockenden Sound hinweisen soll - mit ordentlich Geschwindigkeit nach vorne preschend gefallen mir die Herren nämlich doch am besten. Dass sie es noch können, beweisen sie mit der old school-Nummer "Strength" oder ihrem schnellsten Song überhaupt: "Poverty for all". Alles in allem bin ich letzten Endes jedoch nur froh, wieder etwas von einer Band zu hören, die vor Jahren mit ihren EPs (auf dem unsäglichen Lost & Found Label) mit dazu beigetragen hatte, dass ich meine Begeisterung für Hardcore entdeckte. Willkommen zurück in (beinahe) alter Stärke!
/ 36:05 / Hardcore
