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Peeping Tom

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Ich glaube, es ist mittlerweile über zwei Jahre her, dass ich mit einem Freund die ersten Demoversionen von Peeping Tom Tracks im Internet gesucht hatte.

Schwer getroffen vom Ende von Faith No Mores', dem Brachliegen Mr Bungle's sowie (neben herausragenden Experimenten) auch einigen halbgaren Mike Patton-Veröffentlichungen schürte die Meldung, der Meister würde wieder Popsongs aufnehmen, unsere Euphorie. Nach vergeblichem monatelangen Warten inzwischen beinahe wieder in Vergessenheit geraten, liegt das Album nun endlich vor. Und allein die Qualität der Gäste ließe schon auf ein Hitalbum schließen. Doch dank der besonderen Präsenz von Mike Patton erfolgt wohl endgültig die Heiligsprechung dieser Formation: Bei Peeping Tom wird endlich wieder gesungen. Teilweise clean, teilweise sogar so, wie man es von "King For A Day Fool For A Lifetime" (dem meiner Meinung nach besten Rockalbum überhaupt!) kennt. Doch zurück zu den Gästen, denn jeder einzelne der elf Tracks wird von einem solchen veredelt. Neben einigen echten Größen sind da zum Beispiel ganze vier Anticon-Vertreter an Bord. Und spätestens durch die Kollaborationen mit Kool Keith, Massive Attack oder Kid Koala bekommt das Material eine ordentliche HipHop/Elektro-Schlagseite. Auf der anderen Seite liefert Norah Jones mit "Sucker" eine waschechte Überraschung, während wir mit Dan The Automator einen alten Bekannten wiedertreffen. Bei allen Pop-Referenzen muss aber doch gesagt werden, dass man bei Peeping Tom die Patton'sche Genre-Definition geboten bekommt. Soll heißen, der Abgedrehtheitsfaktor ist im Vergleich zu "normalen" Scheiben immer noch enorm. Aber, und nun kommen wir zur wirklichen Stärke des selbstbetitelten Werkes: Die entscheidende Tatsache ist nämlich, dass hier endlich einmal wieder echte Songs mit Wiedererkennungswert und teilweise fantastischen Hooks vertreten sind. Der Dub Trio Remix von "We're not alone" unterscheidet sich zwar kaum vom Original, nichtsdestotrotz rundet dieses furiose Finale das nachdrücklich interessanteste Album mit Mike Patton seit der letzten Tomahawk-Scheibe phänomenal ab. Das Warten hat sich gelohnt. Auch wenn es wieder einmal etwas anders kam, als erwartet.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 44:05 / Independent

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