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Fight, The

Nothing New Since Rock´n´Roll

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Na, wenn sich The Fight mit dem Album-Titel nicht mal selber eine Grube gegraben haben. In großen Lettern strahlt uns „Nothing New Since Rock´n´Roll” vom Cover hochglänzend im aktuellen Retro-Style an, und folgt dem Credo allzu blind und ohne Ironie.

Dabei hatte alles ganz nach dem perfekten Start-Ziel-Sieg ausgesehen: Ein erstes Singing auf Fatwreck mit der „Home Is Where The Hate Is“-EP und darauf folgend ein Debüt-Album, das zumindest in England so richtig für Aufmerksamkeit sorgte. Dort folgten auch Support-Acts für Rancid, Sugar Cult oder New Found Glory. Und jetzt? Jetzt wurde das Debüt-Album aus dem Jahr 2004 über ein neues Label wiederveröffentlicht und soll auch jenseits des Ärmelkanals für Furore sorgen. Und genau da fängt es an kritisch zu werden: Denn The Fight machen wahrlich nichts Neues. Ganz im Gegenteil: Up-Tempo-Punkrocknummern ohne Biss, aber mit umso mehr Poppunk und dem Einmaleins der Mitsing-Backing-Vocals. Hier mal ein paar metalartige Riffs, mehrstimmig im Chorus, dazu pappig-süßen Melody-Punk, während die Vocals nach knapp drei Minuten den wiederholten Refrain-Tod sterben. Was bleibt ist der Bonus von Sängerin K8, die mit ihrer eindringlich-schmissigen Stimme den Wiedererkennungswert noch in einen messbaren Bereich hebt. Aber dass wir uns da nicht falsch verstehen: The Fight liefern wirklich gute Punkrock-Nummern ab, die irgendwo zwischen Good Charlotte und Highschool-Bay-Punkrock stattfinden. Aber ob das der Anspruch sein kann? Songs wie „karaoke star“, der Opener „can´t be bothered“ oder die klassischen „ohhs & ahhs“ von „forgotten generation“ machen Spaß, haben tatsächlich Ohrwurm-Qualitäten und versüßen den Frühsommer. Schade nur, dass die Halbwertszeit nicht die Größte sein wird: Ein schönen Tag lang vielleicht bei offenem Fenster im Auto oder während ein paar Feierabend-Bieren auf der Terrasse. The Fight stünden mehr Ecken, mehr Kanten, mehr Härte und mehr Wiedererkennungswert gut zu Gesicht - und dafür etwas weniger Fashion- und Style-Ambitionen (siehe Booklet-Aufmachung). So bewegt sich ihr altes neues Debüt nur im Fahrwasser der allgemeinen Pop-/Punkrockseichtigkeiten. Schade eigentlich - bleibt die Hoffnung für den Nachfolger, die Vocals von K8 wären es nämlich wert.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 41:32 / Punkrock/-pop

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