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Age Of Orange

Atlantic

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Irgendwie merkt man, dass es langsam Sommer wird - jedenfalls wenn man nach den Veröffentlichungen von guten aber harmlosen Punkrock-Scheiben geht. Age Of Orange reihen sich da mit ihrem Debüt-Album ein, aber ein schlechtes Gewissen müssen die Vier aus Deutschland dennoch nicht haben.

Ihr Erstling „Atlantic“ bringt nämlich alles mit, was die Sommer-Sonne-Party-Fixierten da draußen erwarten: Melodien, Spiellaune und ein bisschen Quoten-Rock´n´Roll-Feeling. Allerdings wird der erste Eindruck schon beim Einlegen der CD verhagelt: Vier Jungs platzieren sich da mittig im Inlay-Foto, drei versuchen - ganz die Musiker - mehr oder weniger ernst und cool dreinzublicken, während vorne einer den Rock´n´Roll-Kasper macht. Na ja, Anspruch und Geschmacklosigkeit müssen ja nicht immer konform gehen. Während der dreizehn kompakten Songs mit zu wenig Punkrock und zuviel Pop beweisen die vier Jungens aber dass sie durchaus das Gespür für gute und erfrischende Melody-Rocksongs haben. An (Selbst-) Ironie und Spielwitz mangelt es zum Glück auch nicht und so verbergen sich in den Lyrics so manche Schmanckerl („wasting away...“) - aber  eben auch das Komplett-Sorglospaket aus der Beziehungskiste mit nicht immer gelungenen Vocals („you and i“). Das Konzept bleibt also allzu einfach und gegenwärtig: Pop-sonniger Punkrock mal mit handgebremsten mellow-Tracks („chord in thoughts“), der up-tempo-Nummer („broken hearts and broken bones“) oder das Melodie-Surfen in  „white kite“ oder „i won´t“ - eben ganz die Donots-Schiene. Achja, entdeckt wurden Age Of Orange übrigens von Ex-Hosen Drummer „Wölli“, der die Jungs dann auch unter Vertrag nahm. Soviel auch schon an kultigen Hintergrund-Infos, die uns aber nicht vom Eigentlichen ablenken sollten: Denn „Atlantic“ bietet zwar richtig schöne Rocksongs, doch die Scheibe wird auch über die gesamte Länge das Prädikat „harmlos“ nicht los und kommt insgesamt zu glatt gebügelt  daher. Ein Album das ohne große Höhepunkte mit Spielfreude, Melodien und ein paar Riffs den Sommer einläutet - ideal für den Grill-Party oder den Baggersee. Alles in allem aber Pop-Punkrock mit zu hohem Lichtschutzfaktor.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / 42:00 / Pop-/Punkrock

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