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Father Murphy

Six Musicians Getting Unknown

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Father Murphy klingen in erster Linie einfach mal nach Ugly Casanova. Dem Nebenprojekt der großartigen Modest Mouse. Manchmal dazu eine Stimme, die klingt wie Billy Corgan in seinen aufreibendsten Momenten. Mit „Six Musicians getting Unknown“ legen die drei Italiener bereits ihr drittes Album vor.
Ich habe leider keine Ahnung wie die beiden Erstwerke klangen. Wenn sie dieser CD ähnlich sind, dann aber wahrscheinlich ziemlich cool. Im einen Song schlagen sie die Folk-Klänge eines Daniel Johnston an, im nächsten Lied klingen sie wie die beiden Skateboarder aus dem Film „High Fidelity“. Die beiden, die sich „The Kinky Wizards“ nannten und 2000 in Stephen Frears Romanadaption für Gaga-Indie-Elektro-Pop der interessanten Sorte sorgten. Ähnlich durchgeknallt gehen Father Murphy an die Sache ran. Sie nehmen sich der „Moonlight Shadow“-Melodie an, nennen ihre Lieder „I Was In A Coma Then I Woke Up And I Asked For A Milkshake“ und singen von dem Stress mit der Suche nach dem richtigen Label: „I like Indie Labels, but indie labels dont like me“. Eigentlich ist „Six Musicians Getting Unknown“ nicht mehr als eine lose Ansammlung von Songs geworden. Doch trotz fehlendem Album-Gefühl blitzen einfach immer wieder unglaubliche Hits auf. Kann man Folk Noise Fun nennen. Oder Indie-Psych-Rock. Es wird nichts ausgelassen: Kindergesang, religiöser Schnickschnack, am Ende wird gar ein Dudelsack hervorgekramt. Der Bonustrack dauert dann 10 Minuten und sorgt für endgültiges Kopfschütteln. Ein mit reichlich Effekt versehener Gesang (everythings gonna be alright), der im Einklang mit einer einzigen Note vor sich hin wabert und schließlich dank Feedback und Dröhnen irgendwann sogar Erinnerungen an Radiohead wach werden lässt. Mit zirpenden Tiergeräuschen entlässt das Trio den Hörer dann in die einsame Nacht. Ein Soundtrack zum Alleinsein. Fernab jeglicher Klischees.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 54:09 / Indie-Psych-Rock

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