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Katzenstreik

4

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In schöner Regelmäßigkeit begeistern mich Katzenstreik mit ihren Platten. Und noch jedes mal musste ich nicht das Gefühl haben, diesen "Geheimtipp" hätte mir jemand "weggenommen".
Ganz unabhängig davon natürlich, dass die Göttinger längst größere Aufmerksamkeit verdient hätten. Aber man freut sich doch immer etwas darüber, "seine" Band zu haben. Jetzt könnte alles anders werden. Denn diese Platte, "4", ist anders. Ganz gewaltig anders sogar. Und das werden auch diejenigen Glücklichen feststellen, welche die Qualität von Katzenstreik bereits für sich entdeckt hatten. Äußerlich daran, dass man sich nach längjähriger Zusammerarbeit mit dem sympathischen Freecore Records Label neu orientiert hat. Musikalisch aber daran, dass man das eigene Feld nochmals weiter gesteckt hat. Was vielleicht nicht unbedingt für den Opener "Davey" oder das großartige "Home again" zutrifft, welche in altbekannter Leidenschaft - mal deutsch, mal englisch - aus den Boxen kommen. Die "Emowürstchen" wagen sich in den folgenden 17 Tracks jedoch immer wieder weiter aus den üblichen Grenzen heraus als vorher. Vor allem fangen die Vier zum Ende der Scheibe wirklich an zu experimentieren; lassen von "Hassmaskedisco" eine Neuinterpretation des eigenen Songs im Elektroclash-Format remixen und wagen sich mit "Reißverschluss" sogar erfolgreich (!) an den HipHop. Die Neuerungen lassen sich aber auch daran festmachen, dass die Tracks erstmals von der kompletten Band live im Proberaum eingespielt wurden. Doch was man dabei als Hörer an Soundqualität einbüst, geht dafür in Punkto Intensität doppelt zurück auf's Konto. Was ebenso für die Energie zutrifft, denn das ganze Album zieht nach vorne wie nie zuvor. Die Aufmachung bleibt derweil wieder über jedweden Zweifel erhaben. Doch was ja ohnehin schon ein Trademark für diese Band war, treibt man diesmal zusätzlich noch auf die Spitze: Zu einem seperaten Blatt mit den Texten kommt ein zweites, 24-seitiges Booklet. Ein Poesiealbum mit Widmungen von Freunden und "Kollegen" an die Band. Großartige Idee, wunderschön umgesetzt. So oder so: Spätestens jetzt sind Katzenstreik nicht mehr nur die Band mit dem besten Namen dieser Nation. Nein, sie sind längst eine ihrer wichtigsten, in einer Liga mit Oma Hans, Turbostaat oder D.H. Und es wird verdammt nochmal Zeit, dass das endlich auf breiter Ebene wahrgenommen wird!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 42:44 / Rock

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