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Zao

The Fear Is What Keeps Us Here

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Wer im Kontext harter Rockmusik mit Bands aus dem Metalcore-Genre konfrontiert wird (... und wer bitte kommt da umhin?), dem dürfte der Name Zao sicherlich schon einmal untergekommen sein. Auch deswegen, weil die Herren aus Greensburg, Pennsylvania eine der ersten waren, welche christliche Botschaften in einen Hardcore-Kontext gerückt hatten.
Was natürlich (und zu recht) für zahlreiche Diskussionen sorgte, sowie für mich bis heute das entscheidende Manko an dieser Band darstellt. Wobei eingeschoben werden muss, dass mittlerweile längst nicht jeder aus dem aktuellen Line-Up (mittlerweile befindet sich übrigens kein Original-Mitglied mehr in den eigenen Reihen) ein Christ ist. Eine sympathische Entwicklung, die völlig entgegen dem derzeitigen Trend in der amerikanischen Metalcore-Szene steht. Aber auch in ihrer Kombination aus progressivem Songwriting zwischen derb-vertrackter Aggression und rockendem Sound haben sich Zao ein relativ eigenes Feld bestellt. Vielleicht stehen die Beteiligten deshalb in der Verpflichtung, mit jedem weiteren Album das Genre neu zu pushen. Diesen Versuch merkt man den elf Tracks hier jedenfalls an. Obwohl: Mit dem Dicke-Hose-Geballer einiger Kollegen hatten Wyandt, Mellinger, Lunn und Gretz ohnehin nie etwas am Hut. Ihre Musik bewegt sich eher in der Sphären von Bands wie Converge oder dem Dillinger Escape Plan. Dabei finden sich in "The Fear Is What Keeps Us Here" wieder deutliche Grind-Einflüsse (siehe auch die Songtitel oder die diversen Carcass-inspirierten Passagen), welche mit den Mathcore-Elementen zu einem alles plattwalzenden Koloss fusionieren. Auf cleanen Gesang wie in "It's hard not to shake with a gun in your mouth" greift man nur in absoluten Ausnahmefällen zurück, zumeist überwiegt das derbe (und etwas monotone) Gekeife von Daniel Weyandt. Gleiches gilt für die gelegentlichen, beinahe jazzig anmutenden zurückgenommenen Passagen, durch welche das groovende Soundinferno sporadisch unterbrochen wird ("Purdy young blondes with lobotomy eyes"). Außerdem erwähnenswert: Aufgenommen wurde das Album von niemand geringerem als Steve Albini, welcher sich hier - meines Wissens zum ersten Mal - in derartige Soundgefilde begibt. Für diese Kollaboration haben sich Zao spürbar ins Zeug gelegt und eines der überzeugenderen Werke ihrer Karriere abgeliefert.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 37:59 / Metalcore

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