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Tigerbombs
Crazy Kids Never Learn
Spätestens seit den Grand Prix-Gewinnern Lordi hat man ja eigentlich keine Lust mehr auf finnische Musik. Eigentlich. Denn hier kommt eine Scheibe von Musikern ohne Masken, ohne Make-up und doppelten Boden. Das Duo Tigerbombs schickt sich an mit klaren Indiegitarren, verspielten Orgelmelodien und tanzbaren Rhythmen die Tanzflächen Europas einzunehmen. Völlig ohne Mitleidsbonus aus den Nachbarstaaten, sondern ehrlich verdient.
Die beiden Nerds hinter den Tigerbombs schreien ganz laut Pop und drehen dann die Gitarren noch einmal lauter, bevor sie wieder total ausflippen. Hinter der schlichten Fassade eines gewöhnungsbedürftigen Artworks stecken nämlich zwei Typen, die sich bei allem bedienen, was heute und vorgestern angesagt und gut war und ist. Die Gitarren werden hier so locker aus dem Handgelenk geschüttelt, dass es kein Entkommen gibt und in die Orgel verliebt man sich spätestens mit Hits wie „The Higher The Fall“, „Stop & Run“ oder „Subtle Shaking“. Unglaublich wie ein drolliger Refrain dem nächsten folgt und man vor Freude auf der Stelle lostanzen will. „Punch Me Up“ könnte der tanzflächenfüllende Sommerhit des Jahres werden und man wünscht sich nächstes Jahr eine Faschingsparty, bei der sich die Tiger Tunes wiedervereinigen, nachdem Lake Placid die Hüften aufgewärmt haben und am Ende die Tigerbombs den Soundtrack der guten Laune zelebrieren würden. Schwachpunkt von „Crazy Kids Never Learn” ist eindeutig die fehlende Tiefe und der Drang von Pepe Trouble und Kido Retro den schnellen Treffer zu landen. Man würde ihnen mehr Songs wie „The Yellow Line“ oder „Hard To Forget“ wünschen, wo die beiden Finnen mal ein paar Schichten auf das schmale Grundgerüst packen. Aber warum muss denn auch jede Platte Bright Eyes-Gehalt oder Tomte-Charakter besitzen? Reicht es nicht aus eine wunderbar luftige Tanzplatte zu schreiben? Doch, tut es - mit Einschränkungen. Und deswegen heißt es für diesen Geheimtipp: L’Allemagne sept points.
/ Spielzeit: 33:01 / Indiepop
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