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Sleeping, The

Questions And Answers

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The Sleeping stammen aus Long Island, New York und sind damit nicht nur geographisch direkte Nachbarn von Bands wie Brand New oder Taking Back Sunday.
Auch stilistisch landet man bei diesen Bands zielsicher gleich in der richtigen Ecke: Die inbrünstigen, leidenschaftlichen Vocals erinnern stark an letztere Durchstarter oder sogar Thursday. Doch mit stark poppigem Emosound begnügen sich The Sleeping auf ihrem zweiten Longplayer (welcher gleichzeitig ihr Debüt für den Branchenführer Victory Records darstellt) nicht. Denn die Kompositionen stecken voller kleinteiliger Ideen und liebevoller Details. Man darf beinahe schon von einer progressiven Herangehensweise sprechen. Die sich aber nicht in abgehobener Frickelei oder ähnlichem äußert, sondern sich an dem unverkrampften Einsatz von Breaks, Samples und Gitarrenspielereien festmachen lässt. Dabei verlieren The Sleeping jedoch niemals den Song aus dem Focus, denn die Melodien bleiben trotz aller Mini-Exkurse Dreh- und Angelpunkt der Materials. In den in dieser Hinsicht vehementesten Augenblicken während der zwölf Tracks darf man vielleicht sogar an den T.B.S.-Ableger Straylight Run denken. An anderer Stelle finden sich waveig-tanzbare Momente... Denn, weiterer Pluspunkt: Die Amis steuern unbeeindruckt von allem künstlerischen Anspruch direkt in die Beine. Nicht nur deswegen darf der Versuch, mit solchen Elementen die Emo-Screamo-Mixtur auf "Questions And Answers" etwas aufzuwerten, als absolut gelungen bezeichnet werden. Im Verlauf des Albums entpuppt sich Sänger Doug Robinson zusätzlich immer mehr als Trumpf im Ärmel. Seine auf den ersten Blick bekannt anmutende Stimme entpuppt sich bei näherer Beschäftigung als ein äußerst facettenreiches Organ, welches perfekt zur exzellenten Instrumentalarbeit passt; Lob gebührt an dieser Stelle vor allem auch der Rythmusfraktion. Tracks wie "Heart beatz" hieven den Emocore zwar nicht auf ein neues Level, gehören aber sicher zum intensivsten und einfallsreichsten, was das Genre heute zu bieten hat. Und bremsen damit dessen schleichendes Dahinsichen vielleicht ein letztes Mal erfolgreich. Nachdem die Scheibe mit dem achtminütigen "Still" schließlich verhallt ist, lässt sie den Hörer jedenfalls zufrieden und durchaus beeindruckt zurück. Fazit: Irgendwo zwischen At The Drive-In und Incubus verorten sich The Sleeping selbst... und liegen damit sogar ziemlich gut.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 53:15 / Emocore

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