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Plastic Constellations

Crusades

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Wer Post-Punk sagt muss auch Prog-Rock sagen. Und den Pop hinter sich herziehen, wie ein totes Kaninchen. Innerhalb von nur 34 Minuten präsentieren sich die Plastic Constellations als wild gewordenes Musikkonglomerat mit Ambitionen.
Es beginnt schon so herzergreifend nach Rock-Klischee: "We're not going to the belly of the beast / with straight staccato we'll shake it till it bleeds". Dabei ist "Phoenix and the Faultline" noch nichtmal das stärkste Stück des Albums. Diese Position beanspruchen immernoch ... so ziemlich alle anderen Stücke. Immer wieder kloppen da die Drums die Gitarren an die Wand, und dann wieder Tempi-Wechsel, die Gitarren reißen die Stimmung an sich. Ähnlich den Wirbelstürmen des Covers fühlt man sich auch Hörer. Da wird man bei "Best Things" noch an den Weichteilen gepackt und hochgeschleudert, und schon landet beim At The Drive-In Rip-Off "Quixote" unsanft wieder auf dem Boden. Es macht Spaß, sich von den vier Jungspunden aus Minnesota durch den Sommer werfen zu lassen. Ein ums andere schauen, wie bei "Belly of the Beast" sogar Cursive vorbei. Immer wieder spuckt Sänger Aaron wie Tim Kasher atemlos die Vokale aus, dass es nur so eine Freude ist. Ein Jammer, dass hier nicht noch ein wenig Saddle-Creek am mitbasteln war. Macht aber nichts, solange Plastic Constellations noch Hits wie "Men in Dark Times" herausprügeln und mal eben in 3:47 den Indie-Prog-Wasauchimmer-Hit des Sommers hinlegen. Zwar reißt irgendwann der Geduldsphasen ob der vielen Ideen und Schübe. Aber zum Glück ohnehin erst am Ende des Albums. Solange bekommen geneigte Indie-Prog-Popper all das, was sie brauchen, um einen Abend auf der Motorhaube vor der Tankstelle zu verbringen. Kopfschütteln inklusive.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 40:24 / Post-Punk

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