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Peaches

Impeach My Bush

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„Fuck Or Kill“ dröhnt aus den Boxen und schnell wird klar, Peaches die Frau mit der stets zur Schau gestellten Körperbehaarung und den schlüpfrigen Textzeilen ist wieder da. Mitgebracht hat sie ein Album namens „Impeach My Bush“, ein Cover, das jeden Bad-Taste-Wettbewerb gewinnen würde und 13 Songs zwischen Elektro, Punk, Anzüglichkeiten und altbekannter Provokationen, die auf die Hauptzielgruppe wahrscheinlich noch nie wirklich provokant gewirkt haben.
Auch wenn man noch nie ein Album von Peaches gehört hätte, genauso stellt man sich die Musik dieser starken Persönlichkeit vor. Tighte Beats da, schroffe Gitarrenriffs hier und darüber Parolen, die von der Wiederholung und der gesteigerten Intensität leben. Simpel aber prägnant, vor allem wenn dann so eindringlich Botschaften wie „Two Gyus (For Every Girl)“ herauskommen. Man könnte hinterfragen, warum Peaches in einer sexistischen Welt, wie dieser, auch noch versucht Männer zum Objekt zu machen und nicht einen anderen Ansatz wählt. Für den Moment ist diese punktuelle Gleichstellung aber vielleicht nicht das schlechteste, vor allem wenn dabei Songs wie „Tent In Your Pants“ oder „Slippery Dick“ herauskommen. Die Menge auf der Tanzfläche wird es ihr danken und all die Klischees, die in „Do Ya“ stecken, in Bewegungen und Schweiß umwandeln, was wiederum bewusst macht, dass Peaches wohl vor allem im stickigen Club funktioniert. Auf Platte ist das ein bisschen wie bei Motörhead, irgendwie immer gleich, aber auch immer ganz schön gut – zumindest für den Moment. Für Veränderung sorgen bei „Impeach My Bush“ vor allem die bunte Schar an Gästen. Die bezaubernde Feist hat im Studio vorbeigeschaut und bei den dreckigen Rockern „You Love It“ und „Give ’er“ ist eindeutig die Handschrift von den Wüstensöhnen Josh Homme und Dave Catching zu erkennen. Alles in allem Minimalismus, der mal spannend, mal zu sehr vorhersagbar daherkommt und dabei aber immer tanzbar bleibt. Richtig nervtötend wird es nur selten und dennoch würde man sich mehr von entspannten Songs der Marke „Downtown“ wünschen, denn singen kann Peaches ja offensichtlich auch.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:12 / Elektro

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