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Silverstein

18 Candles: The Early Years

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Das Klasse-Album “Discovering The Waterfront” ist noch kein Jahr alt, da zieht es Silverstein (oder wohl eher Victory) schon auf die Reste-Rampe. In „18 Candles: The Early Years” werden ziemlich unspektakulär die ersten beiden EP´s der Band verwurstet.
Und gerade bei der ersten EP „Summer´s Stellar“ aus dem Jahr 2000 hätte man sich so manche Peinlichkeit ersparen können. Denn der Großteil der sechs Songs überzeugt nur bedingt, machen doch insbesondere die schwachen Vocals von Shane Told deutlich, dass es der Band im Gründungsjahr noch an Routine und Geschmeidigkeit fehlte. Während musikalisch nicht viel auszusetzen ist, und schon hier so manche Punchline getroffen wird, verhageln die schiefen Töne die Nostalgie dieser Songs. Ganz anders auf der EP “When The Shadow Beam“ von 2002: Dort findet sich zwar insgesamt nur ein komplett unbekannter Song, dafür aber bei den restlichen Stücken - von denen die meisten in noch besser Qualität auf dem Debüt-Album „When Broken Is Easily Fixed“ re-recorded wurden - deutlich gereifte Vocals und aggressivere Shout-Parts. Der Song „Waiting for years“ gibt es in anderer Version bereits auf der ersten EP, und ist somit gar doppelt vertreten. Ein echtes Highlight bieten dafür die beiden Akustik-Versionen von u.a. „My heroine“ mit klaren Vocals und Gitarre-Riffs, die endlich die Songwriting-Künste und das Gespür für die Verknüpfung aus Emotionen und Melodien in den Vordergrund spült. Mal ganze ohne Geschrei und Emo-Gewimmere - just clean emotions. Ein weiteres Gimmick - und eine echte Bereicherung - ist dann schon die Remix-Version von „Smile in your sleep“, das durch Dance-Parts ein neues und tatsächlich stimmiges Angesicht erhält. Eine schöne Spielerei, während die zusätzlichen vier Live-Songs eher solide Fan-Kost bieten. Insgesamt also eher eine Scheibe für echte Fans - für alle anderen offenbaren die 70 Minuten die Wurzeln von Silverstein und somit das Verständnis für die Entwicklung dieser Band bis heute.

 -- / 70:37 / Emo/Screamo

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