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Telemark

Viva Suicide

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Wenn das kleine aber feine Label X-Mist Records ein Album veröffentlicht, dann hat das in beinahe hundert Prozent der Fälle Hand und Fuss, Ecken und Kanten, Leib und Seele.
Was schon desöfteren so manchen Talentscout größerer Plattenfirmen aufhorchen ließ. Nun also Telemark mit ihrem Debüt, welchem wohl eine mir unbekannte EP voraus ging. "Viva Suicide", so der Titel, wird in Kooperation mit Salon Alter Hammer veröffentlicht - doch die eingangs erwähnten Prädikate treffen nichtsdestotrotz gleichermaßen zu. Der Titel klingt dabei wesentlich weniger überraschend als sich die Musik der nur neun Stücke darstellt. Selbige tun vor allen Dingen eines: Sie rocken, wenn auch mit deutlich ausschlagendem Noisepegel. Die Mischung aus Punkrock und Postcore dürfte sonst schon so manchen Rezensenten an die mittlere Refused-Phase denken haben lassen; und auch At The Drive-In liegen nicht ganz fern. Wirklich treffend sind diese Vergleiche aber nicht. Denn die Phrasierung der Vocals lässt zudem noch an Bands wie Oma Hans und insbesondere Turbostaat denken. Dazu passt dann noch, dass die Inhalte der teils deutschen, teils englischen Lyrics ähnlich abstrakt und doch gleichermaßen voll im Leben stehen, wie die zugehörige Musik. Und vielleicht ist es das eigentlich tolle an der Platte, dass sie trotz aller Sperrigkeit zu hundert Prozent in Ohren und Beine (!) geht. Wobei mit der wunderbar direkten Produktion sporadisch Erinnerungen an die Spermbirds oder Steaknife wach werden. Einziges Manko: "Viva Suicide" fällt viel zu kurz aus. Dafür macht es auch mehrmals hintereinander im Player Spaß und Sinn.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 21:15 / Postpunk

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