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Callejon

Willkommen im Beerdigungscafe

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Callejon machen es niemandem wirklich Recht. Der Metal, den sie spielen, ist viel zu 80er und viel zu ernst, um die hiesige Metalcore-Gemeinde begeistern zu können. Die Emoparts mit deutschem Gesang hingegen stoßen dem wahren Metalbuff vermutlich vor den Kopf.
Trotzdem: Ihre einzigartige Mischung aus brutalstem Metal mit Iron-Maiden-Riffing, Hardcoreshouts und verzweifeltem Gesang ist mehr als nur einen Hörgang wert. Wir erinnern uns: Im März 2005 brachten die Düsseldorfer mit „Chronos“ ihre erste EP raus. Die sieben Songs begeisterten auf Anhieb. Vor allem die Hits „Astronaut“ und „Egosozial“. Erstgenannter Song befindet sich nun in einer neuen Version auf dem Debütalbum wieder. Der kickt immer noch wie nichts Gutes. Und befindet sich dabei in prima Gesellschaft. Ein Song sticht dabei thematisch besonders hervor: „Snake Mountain“. Ein Lied über He-Man, Skeletor und die Macht von Grayskull. So wirklich ernst nehmen sich die fünf jungen Herren dann nämlich doch nicht. Das macht verdammt viel Laune und trifft genau meinen Geschmack. Vom blitzsauberen Emo-Image, das die Bilder auf ihrer Homepage vermuten lassen, ist auf dem Tonträger wenig übrig geblieben. Statt Fashioncore herrscht dort Doublebass-Gewitter und ein mächtig kompromissloser Sound. Nix für Leute also, die dem neuesten Trend hinterher hecheln. Für den aufgeschlossenen Hörer harter Musik dagegen ist „Willkommen im Beerdigungscafe“ ein ordentlicher Tritt in die Magengegend. Bleibt zu hoffen, dass Callejon nach Veröffentlichung der Platte schön durchs ganze Land touren. Denn live, so munkelt man, sollen sie wirklich großartig sein. Und jetzt gleich noch mal die Platte rein und mitschreien und mitmoshen…

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 29:02 / Screamo-Metal

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