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Strapping Young Lad

The New Black

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Während die ganze Nation im Fußballwahn versinkt, scheint man im Century Media Office einer nicht minder intensiven Beschäftigung den Vorzug zu geben. Dort sorgte die letzten Tage und Wochen ein gewisser Devin Townsend für Aufsehen.
Erst rückte man mit einem lohnenden Re-Release des Debüts seiner Band Strapping Young Lad auf's neue ins Licht der Öffentlichkeit, während man nun alle Kraft in die Promotion für das frische Studioalbum "The New Black" steckt. Und "frisch" ist noch milde ausgedrückt: Beim Opener "Decimator" geht es zu Beginn mit cleanen Vocals zwar noch regelrecht gesittet zu. Doch zur Halbzeit der knapp drei Minuten drohen S.Y.L. in regelrechte Black Metal Gefilde abzudriften. Doch das soll nur der Vorgeschmack auf diese irre Scheibe sein. Das anschließende "You suck" beispielsweise hat namentlich im Repertoire der Wahnsinnigen ohnhin noch gefehlt. Und der Titel wird - wie so oft nach vorne gepusht durch Gene "Das Drum-Tier" Hoglan - seinem Namen auch voll und ganz gerecht: Eine überdrehte Hardcore-Nummer erster Kajüte, die ich der Band so nicht zugetraut hätte. Alle Dämme brechen dann bei der Mini-BigBand-Passage in "Antiproduct": Da hat wohl jemand zuviel Mr. Bungle gehört... und das schadet bekanntlich nie! Während der restlichen acht Songs kommen dann noch fies groovende Riffs, wirrstes Proggefrickel, Pop-Refrains und sogar klassische Heavy Metal-Versatzstücke ("Far beyond metal") zum Einsatz. Doch trotz aller Experimente kann man dem Platteninfo schließlich recht geben: Strapping Young Lad haben sich mittlerweile längst gefunden und müssen sich keinesfalls noch länger mit dem "Ein-weiteres-Townsend-Nebenprojekt"-Prädikat abgeben. Was sich vor allem daran spüren lässt, dass die Hörbarkeit trotz aller Extremitäten enorm hoch liegt. Der Spaßfaktor erreicht sogar zehn von zehn Punkten... Und bei aller Vorsicht: Auf ganze Spielzeit gesehen trage ich mich mit dem Gedanken, hier das beste Devin Townsend-Album aller Zeiten vorliegen zu haben!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 42:43 / Metal

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