Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Dead To Me

Cuban Ballerina

DeadToMe.jpg

Schon erstaunlich, was für einen Output Fatwreck in den letzten Monaten aufzubieten hatte: Neben den frischen Werken altbewährter Bands sorgen insbesondere die neuen Signings auf gleich bleibend hohem Niveau für Aufsehen. Nach den erfolgreichen Start-Ups wie den Sainte Catherines, Love Equals Death oder The Loved Ones debütieren nun Dead To Me in Fat Mike´s fröhlichem Release-Wahnsinn.
Wie so oft auf unser aller Lieblings-Label ist es auch nicht das erste Mal, dass sich eine dieser Bands schon unter anderem Namen ein paar Credits erspielt hat oder früher in der Fatwreck-Family mit anderen Aufgaben betraut war. So dann auch bei Dead To Me: Neben dem üblichen „Former Member Of“-Dropping (hier übrigens die Gründungsmitglieder Jack und Brandon von One Man Army an den Gitarren) findet sich dann auch der Mailorder-Guru Tysen (a.k.a „Chicken“) als treibende Kraft am Bass. Aber keine Angst, die Vocals von One Man Army-Mann Jack Dalrymple gehen uns nicht verloren, sondern bilden mit denen von Chicken (übrigens auch am Bass bei Western Addiction zu Werke) die höchst stimmige Grundlage für den Up-Tempo-Punkrock der Debüt-Scheibe „Cuban Ballerina“. Wer jetzt den Überblick über die Teilzeit-Aktivitäten diverser Fatwreck-Member verloren hat, dem sei als Trost gesagt: Völlig egal! Die knappe halbe Stunde auf „Cuban Ballerina“ bietet nämlich elf feine Songs in einer höchst melodischen Aufarbeitung aus End-80er-Jahre-Punk und schmissigen Punkrock/-pop-Nummern. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht: Geradeaus-Punk mit Inhalt: Zwar werden politische Themen angeschnitten („Don´t lie“), über die gesamte Spielzeit überwiegen aber private Verarbeitungsmomente. Hier bekommen die Songs die persönliche Note, differenzieren sich von Reißbrett-Nummern   und wirken mit dem 80er-Jahre-Anstrich Zusammenspiel beider Vocal-Lines geradezu erfrischend zu dem üblichen Punkrock-Mob. Höchst unterhaltsamer bis tanzbarer Punkrock also, schnell und unkompliziert nach vorne, dem am Ende lediglich das letzte Moment an Dreck, Rotz und Schweißperlen fehlt. Da hätte man trotz Spitzen-Produzenten Alex Newport (At The Drive-In, The Locust u.a.) noch mehr rausholen können. Nichtsdestotrotz aber ein sehr gutes Debüt mit frischem Schwung - und nicht nur für alle Fans von One Man Army ein echter Leckerbissen!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 25:43 / Punkrock

Autor:





ERROR!