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MISC - sellfish.de Beifang 08/06 | 01

Miscellaneaus: Genrekram*EP*Vinyl*MCD*Sampler*Demos*Soundtrack

Eine neue Heimat bei sellfish.de: Für Sachen, die normalerweise unterzugehen drohen. Oft verdient und von manchen verachtet lassen sich in dieser Rubrik immer wieder auch echte kleine Perlen entdecken...

Black Neon, The - Arts & Crafts CD

Memphis Industries / V2

Um das Geheimnis gleich zu Beginn zu lüften: Hinter The Black Neon steckt niemand anderes als Steve Webster, seines Zeichens Musiker der britischen Sixties-Soundalikes Fort Lauderdale. Unter seinem Pseudonym fabriziert der Interpret eine ziemlich weirde Mischung aus Beatles'ker Popmusik, versehen mit reichlich instrumentalen Momenten inklusive einer anschaulichen Prise atmosphärischer, elektronischer Spielereien. Aufgenommen wurde "Arts & Crafts" auf so kuriosen Geräten wie den Solina String Ensembles, dem MiniKorg 700, einem RSF Kobol Expander sowie einem SVC-350 Vocoder. Alles von Webster im Alleingang inszeniert und ziemlich minimalistisch. In Rahmen dieses Projekts lebt der Gute dann auch seine Affinität zu Deutschland aus: Kraftwerk (Artwork-Ästhetik) und deutsche Wortfetzen ("Ode to immer wieder") sind nur ein paar Anzeichen dafür. Viel interessanter jedoch: Das Gespür von The Black Neon für simples und effektives Songwriting kommt perfekt zu Geltung, während das Album trotz aller Synthetik doch immer sehr organisch klingt. Und - lässt man sich ausführlicher darauf ein - folgt schließlich die Erkenntnis, dass hinter dem Material durchaus einiger Anspruch steckt. Dennoch: Live gespielt wird das Material dieses Debütalbums nicht; würde wohl auch wenig Sinn machen. In der Stereoanlage jedenfalls entpuppt sich "Arts & Crafts" als eine zwar etwas unspektakuläre Wohltat, die aufgrund subtiler Parallelen trotzdem alle Freunde von Air, Fort Lauderdale oder David Bowie antesten dürfen.
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 35:46 / Independent / myspace.com/theblackneon
Michael Streitberger

Blackout Argument, The - Munich Angst CD-EP

Engineer Records

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen The Blackout Argument kommen aus den Staaten. Ob das nun ein Qualitätsmerkmal ist - abwarten.. Aber von vorne: The Blackout Argument haben sich Ende 2005 gegründet (unter anderem auch Ex-Flyswatter-Member) und wissen mit ihrer EP „Munich Angst“ gleich vollauf zu überzeugen. Ganz im Stile von Boysetsfire oder Tribute To Nothing hat man sich anspruchsvollen Hardcore auf die Fahnen geschrieben, der durch seine melodischen und emotionsgeladenen Shouts und Refrains den direkten Zugang beim Hörer findet. Die fünf Songs der Debüt-EP kommen alle in dick produzierter Qualität daher und schlagen gleich voll ein. Sowohl die treibenden Gitarren, die knalligen Drums als auch das Gespür für die Melodie stimmt von Anfang an und reißt mit. Ohne das große Abwechslungsreichtum aber dafür mit genügend emotionaler und stimmlicher Durchschlagskraft stehen The Blackout Argument den bekannten Bands aus Übersee in nichts nach. Und nachdem uns bedauerlicherweise Boysetsfire unlängst verlassen haben, müssen wir uns um qualitativ gleichwertigen Nachschub keine Sorgen machen - und das Ganze noch aus dem eigenen Land. „Munich Angst“ macht Appetit auf mehr und lässt uns die Wartezeit auf das Debüt-Album freudig vergessen.
Bewertung: 8 von 10 Sternen / 14:25 / Emo/Hardcore / blackoutargument.com
Bastian Streitberger

Clovis - Respira CD

Sinnamon Records

Abgesehen von Dover und diversen Hardcore-Kapellen ist Spaniens Indie-Szene hierzulande eher eine große Unbekannte. Fino Oyonarte (Bekannter Produzent in der spanischen Szene und einst Bassist der „Los Enemigos“) und Cristina Plaza schicken sich mit ihrer Band Clovis nun schon seit einigen Jahren an, diesen Zustand zu ändern. Kennen gelernt hatte man sich Anfang des Jahrtausends in New York und unter Mithilfe des befreundeten Nada Surf-Sängers Matthew Caws entstanden damals erste Songs. Nach zwei EPs soll nun das (von Ovonarte selbst produzierte) Debütalbum „Respira“ den Durchbruch markieren. Nachdem Clovis in Deutschland bereits im Vorprogramm von Nada Surf halbakustisch zu bewundern waren, wurde die LP nun mit kompletter Band eingespielt. Gesungen wird von beiden Protagonisten und mittlerweile sind die Lyrics auch komplett in Spanisch gehalten. Viel versprechend der Beginn mit dem perlenden „Invencibles“: ein perfekter Sommerpop-Song und nicht nur an dieser Stelle erinnern Clovis ein wenig an eine spanische Variante von Klee. Mit dem bereits auf der gleichnamigen EP erschienenem „Mundo“ folgt ein Highlight der Platte. Treibende Gitarren münden in einem hymnischen Refrain. Hier kommt auch die schöne, verträumte Stimme von Cristina Plaza zum Tragen, die sich mit ihrem Organ ruhig öfter nach vorne wagen sollte. Es folgt das entspannte, von einer Steel-Gitarre angehauchte „A miles de kilómetros“. Auffallend (und bestimmt kein Zufall) ist häufig die Nähe zu Nada Surf´scher Gitarrenarbeit. Guided by Voices und Teenage Fanclub sind als weitere Referenzen zu nennen. Nach gutem Start wirken die folgenden Songs dann aber leider etwas ermüdend, zu oft plätschert das Album in der zweiten Hälfte ein wenig uninspiriert vor sich hin. Dabei würde es Clovis durchaus gut zu Gesicht stehen, wenn sie wie im poppigen „Tormenta de verano“ ein wenig auf das Gas-(bzw. Effekt-)Pedal drücken. Die Pluspunkte überwiegen aber und wenn die zwei durchaus talentierten Künstler in Zukunft noch ein wenig abwechslungsreicher zu Werke gehen, dürften Clovis auch über Spaniens Grenzen hinweg zur Kenntnis genommen werden.
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 40:04 / Indie-Pop / clovis.es
Dominik Waßerloos

Darc Mind - Symptomatic Of A Greater Ill CD

Anticon / Soulfood

Meines Wissens ist "Symptomatic Of A Greater Ill" der erste Re-Release auf dem Anticon Label überhaupt. Und wer die Company aus Oakland, Kalifornien kennt, vermutet vielleicht bereits, dass es sich deshalb um etwas besonderes handeln muss. Das trifft jedoch vor allen Dingen deswegen zu, weil Darc Mind mit dem Avantgardismus anderer Anticon-Acts nichts am Hut haben. Im Gegenteil. Wer sich mit dem HipHop der frühen Neunziger auskennt, der wird hier einige Aha-Erlebnisse verspühren. Denn Rapper Kevroc und Produzent GM Webb D a.k.a. X-Ray kennen ihre Heimat: Samples von Nas, Public Enemy oder Rakim zeigen deutlich, wo das Duo verwurzelt ist. Denn genau dort lassen sich auch die Eckpfeiler ausmachen, in dessen Mitte sich die Protagonisten positionieren. Entstanden zwischen 1995 und 1997 planten Darc Mind ihr Debütrelease ursprünglich für den Major Loud/RCA, welcher dann aber Pleite ging. Zehn Jahre später ergibt sich nun also endlich die Chance, die Skills von Darc Mind kennenzulernen. Über die Relevanz der Aufnahmen in diesem Millenium lässt sich dennoch streiten. Fakt ist aber, dass old school heads mit den elf Tracks ihren Frieden finden werden. Auch wenn die atmosphärisch düsteren Produktionen zusammen mit den fließenden Vocals von Kevroc durchaus eigenwillige Duftmarken setzen. Und wer weiß: Vielleicht vermag Symptomatic Of A Greater Ill den New York HipHop ja auf diesem ungewöhnlichen Weg wieder zurück auf die Landkarte zu holen? Der Re-Release kommt mit umfassenden Linernotes von Anticon-Mitglied Pedestrian.
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 46:36 / HipHop / anticon.com
Michael Streitberger

Disruptive Minds - Whatever EP

Eigenvertrieb

Was diese fünfköpfige Band aus Hamm dringend braucht ist ein Imageberater. Auch wenn so manches Riff auf der „Whatever“-EP durchaus Potential hat, die fehlende Eigenständigkeit macht hier leider alles kaputt. Metallica hier, Nirvana dort, ein wenig Punkrock und dann doch wieder Stadionrock für’s Dorfzelt. Die Frage muss gestellt werden: Will man das im Jahre 2006 noch hören? Vor allem, wenn dann noch Texte oben drauf gebügelt werden, die jeder Beschreibung trotzen. Bemüht sozialkritisch, aber gleichzeitig zu plakativ und in unterirdischer Ausdrucksweise. Eine Rückübersetzung ins Deutsche bringt das Problem auf den Punkt: „Du machst mich so depressiv / Ich kann das nicht mehr aushalten“. Das geht einfach nicht mehr. Auf Englisch wird’s dann meistens auch nicht besser. Pathos galore und Gitarren-Soli, die körperlich fast schon weh tun. Wer den Creed-Split immer noch nicht überwunden hat, wird hier vielleicht Heilung erfahren. Hätten wir Disruptive Minds vor fünf Jahren im Vorprogramm von Staind gesehen, vielleicht hätten wir applaudiert. Heute aber sicher nicht mehr.
Bewertung: 1 von 10 Sternen / 26:08 / Alternative-Rock / disruptiveminds.com
Sebastian Gloser und Dominik Waßerloos

Mahavatar – From The Sun, The Rain, The Wind, The Soil CD

Escapi / Edel

Eine kunterbunt zusammengestellte Metal – Truppe aus dem Herzen New Yorks flattert mit ihrem Erstling auf die Ladentische. Und wenn ich kunterbunt sage, dann meine ich es auch so: Die eine kommt aus Jamaika, zwei andere aus Israel und ein vierter stammt aus Polen. So bunt wie die Herkunft ist auch der Sound von Mahavatar. Aber genau das macht „From The Sun, The Rain, The Wind, The Soil“ auch von Anfang an interessant. Das Grundprinzip ist eindeutig: Hier wird gerockt, gebolzt und live sicherlich auch mitgehüpft was das Zeug hält. Fetter Drumsound mit unvergleichlich kratzigem Gitarrenspiel bildet die Basis. Dazu kommt noch der growlig – kehlige Gesang von Shahar Mintz, der jedoch meist – und vor allem in den ruhigeren Passagen Lizza Hayson Platz macht, die sich dann irgendwo zwischen einer Linda Perry (ex 4 Non Blondes) und Marianne Faithful bewegt. Logisch auch, dass eben jene Basis von altbekannten Bands aus dem Death, bzw. Black Metal Genre beeinflusst ist. Mit Opeth, Voivod oder Overkill nennt Mastermind Karla Williams nur ein paar Beispiele. Doch Mahavatar bringen in ihre Musik an vielen Stellen auch ihre unterschiedlichen Kulturen und somit Einflüsse zur Geltung. So klingt das Gitarrenspiel auf „BV“ schon mal orientalisch, so hört man auf „Open Your Minds“ schon mal nordafrikanische Rhythmen heraus und hin und wieder driftet die Band sogar ins gute alte Cross-over ab. Zum Ende hin flacht die Euphorie vom Beginn leider etwas ab, hinterlässt aber dennoch ein Multikulti – Metalalbum das eine größere Aufmerksamkeit verdient hat. Etwas abgefahren, aber interessant!
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 44:30 / Metal / mahavatar.net
Uwe Wollein

Motörhead - Kiss Of Death CD

Steamhammer / SPV

Motörhead sind Motörhead bleiben Motörhead. Darum hier einfach die aktualisierte Review von Kollege Sebastian Gloser anlässlich des letzten Studiolongplayers von Lemmy und Co. Verändert hat sich ohnehin praktisch nichts. Und so werden wir das im Falle dieser Legende ab sofort immer handhaben! Lost geht's: Man hat es längst aufgegeben, bei neuen Motörhead-Veröffentlichungen von Weiterentwicklung, Veränderung oder Fortschritten zu sprechen. Bei den drei Brachial-Rock’n’Rollern verändert sich nichts - und warum auch? Never change a winning team heißt es doch nicht nur beim Fußball. Und während sich andere Bands von Album zu Album wieder neu erfinden, spielen Motörhead eben ihren Stiefel runter. Immer gerade drauf los, immer Vollgas und mächtig auf die Zwölf. Lemmy rattert mit seiner Whiskey-geschwängerten Stimme die Texte 'raus wie Maschinengewehrsalben und der Rest gibt sich Mühe ihm zu folgen und mitzuhalten. „Kiss Of Death“ beschäftigt sich laut Lemmy textlich beispielsweise mit einer persönlichen Abrechnung mit der Kirche: "God was never on your side" röchelt der Gute auf seinem 23. Album. So manche Stimme behauptet ja, dass der Probot-Song „Shake your blood“, also der für Motörhead maßgeschneiderte Track aus der Feder von Dave Grohl der beste Motörhead-Song seit langem sei; aber einige der neuen Lieder können durchaus beweisen, dass noch jede Menge Power in Motörhead steckt. Das schwer groovende „Trigger“ oder der aggressive Opener „Sucker“ zum Beispiel. Mit der Abschlussnummer "Going Down" verschwinden sie dann nach 12 Tracks wieder durch die Studiotür, haben ihre Mission erledigt und wie immer keine Gefangenen gemacht. Die Coverversion von "R.A.M.O.N.E.S." hat es nicht mehr auf meine Promo geschafft, sollte aber mit der limited edition von "Kiss Of Death" zu erwerben sein.
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 44:56 / Rock / imotorhead.com
Michael Streitberger

2Sides – One CD

Eigenproduktion / Eigenvertrieb

Endlich! Muss man schon sagen – darf man auch mal eine Band aus der Heimatstadt Nürnberg unter die Lupe nehmen. Umso besser dann auch, wenn die Band ihre Sache versteht und qualitativ hochwertig ist. Gleich mit „Loose My Mind“ können 2Sides in der vordersten Liga der Bands mithalten, die in den diversen Rocksendern gespielt werden. Stilistisch betrachtet bewegt man sich irgendwo im Bereich 3 Doors Down, bzw. Nickelback. „One“ zeichnet sich durch eingängigen, gitarrenbetonten, sowie durch Grunge beeinflussten Rock aus, der sehr nach straight from the heart klingt, gut produziert wurde und mit wahrlich gutem Vocalist ausgestattet daherkommt. „Why“ zeigt die vier Jungs dann auch von ihrer sanfteren Seite und beweist zum einen wiederum Radiotauglichkeit und zum anderen, dass hier Leute am Werk sind, die es verstehen wie ordentlicher Rock zu klingen hat. Das folgende „2Sides“ stellt neben dem Opener die Glanzlichter der sechs Tracks dar, ohne jedoch die anderen in den Schatten zu stellen. Kommt doch jedes Stück songwriterisch einwandfrei und vor allem individuell daher, was dem Album zu seinem kurzweiligen Abwechslungsreichtum verhilft, vor allem wenn man das abschließende rein akustische „Just Keep My Love“ noch dazunimmt. Erstaunlich, dass in Nürnberg derartiges beheimatet ist und erstaunlich, dass noch immer so wenige davon wissen!
Bewertung: 7 von 10 Sternen / 29:34 / Grungerock / 2sides.de
Uwe Wollein

Tokyo Fist DVD

Rapid Eye Movies / Alive

Passend zu unserem Fantasy Filmfestival-Beitrag hier noch der Verweis auf einen weiteren Streifen, welcher hierzulande zum Dasein im Untergrund verdammt zu sein schien, nun aber als attraktive DVD vorliegt. "Die frühe, japanische Variante von Fight Club" steht auf dem Pappschuber von Tokyo Fist zu lesen. Der Mann hinter den Kulissen ist ein gewisser Shinya Tsukamoto, welcher bereits die Regie zu "Tetsuo" oder "A Snake Of June" führte. Und hier gleich noch die Rolle des Hauptdarstellers übernimmt. Selbiger führt mit seiner Frau ein langweiliges Leben als Versicherungsangestellter. Bis plötzlich ein ehemaliger Jugendfreund, der sein Geld mittlerweile als Boxer verdient, in den Alltag der beiden tritt. Daraus entwickelt Tsukamoto seine Variation einer Dreiecksbeziehung, in welcher das Päärchen in einer Mischung aus Angst, Wut und Inhaltsleere immer mehr in den Sog sadomasochistischer Gewalt abdriftet. Womit Tokyo Fist tatsächlich zu einem Fight Club Pendant zu werden scheint; wenngleich doch alles wesentlich konsequenter und anspruchsvoller inszeniert ist. Die Bilder pendeln dabei zwischen unterkühlter, klinischer Businesssterilität und dreckigen Nahaufnahmen verschwitzter, verstümmelter Körper. Neben der japanischen Originaltonspur mit deutschen Untertiteln gibt es auch eine prima synchronisierte Version, die aber aus irgendeinem Grund Lautstärkeschwankungen unterliegt. Das 1995 gedrehte Werk kommt in gelungenem Artwork, jedoch mit überschaubarem Bonusmaterial. Fazit: Zumindest für den Konsumenten jenseits des absoluten Undergrounds eine reichlich extreme Erfahrung. Wobei die zahlreichen brutalen Sequenzen niemals zum Selbstszweck verkommen - sondern für die durchaus gesellschaftskritische Aussage von Tokyo Fist unerlässlich sind. Sehenswert.
 -- / 87:00 / Thriller / Keine Jugendfreigabe / rapideyemovies.de
Michael Streitberger

Uplifted - Approximate EP

Eigenvertrieb

Ohne auch nur einen annähernd vollständigen Überblick über die holländische Metal/Hardcore-Szene zu besitzen, lässt sich festhalten, dass Uplifted wohl sicher nicht ganz oben mitspielen. Dafür sind die vier Songs auf der EP „Approximate“ einfach zu ungenügend. Relativ monoton, einfallslos und ohne eigenes Profil werden da Midtempo-Metalriffs vorgelegt, Brüll-Passagen eingestreut und einige Knüppel-Passagen oben drauf gelegt. Interessant ist allerdings, dass jeder der vorliegenden Songs immer einen kleinen spannenden Teil birgt, der immer dann ums Eck kommt, wenn man das Stück gerade abhaken will. Eine interessante Bridge hier, ein nettes Prog-Rock-Detail dort und dann aber leider wieder schnell Alternative-Einheitsbrei. Völlig abschreiben sollte man Uplifted aber deswegen noch lange nicht, denn ernsthaft betrieben wird die Band erst seit 2003, da ist also eine Weiterentwicklung nach dieser zweiten EP nicht ausgeschlossen, vielmehr erstrebenswert und erwünscht. Hoffen wir auf den nötigen Schritt nach vorne beim nächsten Tonträger dieser Band
Bewertung: 3 von 10 Sternen / 16:00 / Hardcore / uplifted.nl
Sebastian Gloser

Willowtree - What A Way To Go! CD

Oh My Sweet / Alive

"Willowtree are a Rockband from Sweden...". So oder so ähnlich dürften viele Rezensionen zu diesem Album anfangen. Womit nämlich auch schon wieder alles über die Leidenschaft der fünf Herren gesagt wäre. Vielleicht noch, dass sie als heimische Gewinner des Emergenza-Festivals bereits über eine Albumproduktion verfügten, bevor sie nun mit Label im Rücken zu Größerem ausholen. Ein Vorhaben, welches angesichts der angenehm Singer-Songwriter-inspirierten Kost hier durchaus gelingen könnte. Für einen Moment denkt man als Hörer fast, Willowtree würden in den Fußspuren von Kristofer Aström wandeln. Dann aber merkt man sehr schnell, dass hier eine vollzählige Band am Start ist. Die trotz ihrer Schlacksigkeit das Publikum sicherlich zum Tanzen anzustacheln vermag. Zumal Sänger Joel Ekelöf über eine Stimme verfügt, die zwischenzeitlich an die Smiths erinnert, während seine Band in bester Strokes-Manier zwischen Rock, Beat und Pop lustwandelt. Nicht wirklich aufregend, aber durchaus vielversprechend also, was Willowtree mit "What A Way To Go!" vorzuweisen habe. Da könnte was d'raus werden. Wenn, ja wenn da nicht die unaufhaltsame Flut an mindestens gutklassigen schwedischen Rockformationen wäre. Denn aus selbiger ragen diese zehn Stück nunmal nicht hervor. Noch nicht, zumindest.
Bewertung: 6 von 10 Sternen / 32:53 / Pop / ohmysweet.de
Michael Streitberger


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