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Siebeth

Trainingsjackensupervisorfreak

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Es gibt so Platten über die man hinweg sehen kann. Bei anderen versucht man es mit Ironie oder beginnt die Texte zu hinterfragen, ob man irgendwas übersehen hat. Und manchmal kommt man dann zu dem Schluss, dass das alles nichts hilft und man die Platte dennoch nicht ungeschoren davon kommen lassen kann.
Denn „Trainingsjackensupervisorfreak“ provoziert es gerade einen wütend zu machen, bis es einem die Schuhe auszieht. Da kommt zwangsläufig das Gefühl auf, diese Platte hätte nie das Licht der Welt erblickt, wenn sich deutschsprachige Popmusik nicht gerade so gut machen würde. Hier ein bisschen Indie-Gitarre, dort ein wenig Hip Hop und jede Menge seichter Pop, den doch wirklich niemand mehr hören will. Den Indie-Schlager zelebrieren andere besser, den Pop sowieso und die Hip Hop-Versatzstücke klingen hier zuweilen, als hätten die Fantastischen 4 all ihren Anspruch über Bord geworfen. Zehn Titel, die in alle erdenklichen Richtungen galoppieren und dennoch so progressiv daherkommen, wie die Nachmittagsprogramme diverser Musiksender. Warum greift da keiner ein, wozu sind denn Freunde da? Bei aller Objektivität, man kann und darf hier nicht darüber hinwegsehen, dafür sorgen schon die Texte. Versprüht der Opener „3 minutes“ noch einen kleinen Funken Restcharme und geht der Titelsong noch als gutgemeinte Idee durch, wird es danach kontinuierlich schlimmer. Trauriger Höhepunkt ist dabei das ach so kritische „Auto-Tune“ und der dazugehörige Prelude. Nach zehn Stücken zwischen Albernheit und altbackenen Einfällen heißt es deswegen: Schuhe wieder anziehen und bitte keine Zugabe in der Form bitte!

/ Spielzeit: 49:09 / Deutsch-Pop

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