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Slayer

Christ Illusion

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Slayer veröffentlichen ihr erstes Studioalbum in Originalbesetzung seit "Seasons In The Abyss". Also endlich wieder mit dem zwischenzeitlich gen Fantomas, Grip Inc sowie zahlreicher anderer Projekte abgewanderten Dave Lombardo. Zeitgleich landete man zurück auf Rick Rubins Plattenfirma American Recordings. Und der hatte natürlich auch selbst mit die Finger im Spiel (...wobei für den wie die Faust auf's Auge passenden Sound Josh Abraham zuständig war). Das alles zusammen dürfte mit ziemlicher Sicherheit die zentrale Meldung des Jahres für alles sein, was mit Nieten, Kutten und langen Haaren unterwegs ist. Für die Punk-/Hardcore-Fraktion wahrscheinlich auch. Denn "Christ Illusion" verschanzt sich ziemlich genau zwischen dem erwähnten Klassiker-Album, dem letzten Longplayer "God Hates Us All" und der Hardcore-Tributescheibe "Undisputed Attitude". Von dieser Basis aus feuert man zehn rasende Salben ab, welche im Falle von "Catalyst" sogar an die Frische des The Haunted Debüts erinnert. Von wegen alte Säcke, also. Auch wenn die Anfangstage der Thrashmetal-Legende alle paar Minuten wieder durchblitzen. Vor allem in der Gitarrenarbeit, in der sich Hanneman und King zwischen flirrenden Leadläufen und groovendem Riffing in die Achtziger zurückbeamen. Dazu sorgt Lombardos supertightes Spiel für atmosphärische Dichte (ja - hierfür kann auchmal ein Drummer zuständig sein!), während Araya sich ja schon auf der Vorabsingle "Cult" in gepflegter 666-Manier mal sing-schreiend, mal shoutend über alles göttliche auskotzt. Thematisch, musikalisch und auch was das Artwork angeht (Larry Carroll war ebenfalls bei "Seasons In The Abyss" mit am Start) gab es da zwischenzeitlich sicherlich schon innovativere Entwürfe... der diebischen Freude über ein so rootsorientiertes Werk wird sich aber kaum ein Fan entziehen können. Fazit: Der (unfreiwillige?) Spaßfaktor der Texaner ergänzt sich hier mit mitreißenden Tracks zum ersten wirklichen Slayer-Highlight seit laaanger Zeit.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 36:31 / Thrashmetal

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