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Lambchop

Damaged

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Draußen klopfen gerade einige Regentropfen sanft ans Fenster. Dunkelheit zieht durch die Straße und Fakt ist, dass es da draußen nur wenige Bands gibt, die mit jedem Album ein richtig gutes machen. Lambchop gehören zu ihnen.
Fakt ist auch, dass „Damaged“ kein besonders positiver Titel ist. Warum sollte er auch? Lambchop-Mastermind Kurt Wagner hat soeben nicht die beste Zeit hinter sich gelassen und zelebriert deshalb nun ein weiteres Mal die traurigste Stimmung mit der schönsten Musik, die man sich vorstellen kann, garniert mit einigen hellen Tupfern Hoffnung. Auch wenn das Album-Cover diesmal eher an Doom-Metal erinnert: es geht immer noch um Country, Blues, Jazz, Folk und Pop und was einem noch so auf einer Reise durch Nashville begegnen kann. Dass „Damaged“ eine derart runde Sache geworden ist, muss Wagner & Co. als die größte Leistung angerechnet werden. Diesmal lässt sich kein Ton finden, der zuviel gesetzt wäre. Hatte man sich zuletzt mit dem Doppelalbum „Aw C’mon / No You C’mon“ vielleicht ein Stück weit übernommen, konnte nun die Essenz von Lambchop auf Tonträger gebannt werden. Die Idee zwischen den beiden Alben eine EP und eine B-Seiten-Sammlung zu veröffentlichen, war jedenfalls nicht die Schlechteste, denn so konnte die überzählige Kreativität abgebaut werden und der Fokus auf das Wesentliche fixiert werden. Lambchop wärmt weiterhin mit der Stimme von Kurt Wagner, den vielseitigen Kompositionen, den Streichern und auf „Damaged“ vor allem auch mit den bewusst gesetzten Übergängen zwischen den zehn Songs. Alles bleibt im Fluss und gibt so erst nach und nach einzelne Highlights preis. Das fast schon unheimlich perfekte „Prepared [2]“, den tänzelnden Bass bei „Crackers“ oder den Übersong „Paperback Bible“, der einen gleich zu Beginn des Albums umarmt und nicht mehr loslassen will. Das geht so nahe, da fallen einem nicht mehr viele Steigerungen ein.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 48:10 / Country-Blues-Pop

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