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Razorlight

Razorlight

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Man muss wahrlich kein Prophet sein, um Razorlight mit diesem Album den Durchbruch vorherzusagen. Man muss noch nichtmal Rockjournalist, Promotion-Agent, Manager oder Plattenboss sein, um hier ein goldenes Kalb zu sehen. Aber bei mir fangen die Bauchschmerzen schon wieder an. Rock'n Roll ist bekanntlich immer wieder für Überraschungen gut. Nämlich immer dann, wenn in vermeintlich simplen, tausendfach gehörten Riffs und Instrumentierungen, Beats und Melodien etwas aufflackert, das für einen Moment Geschichte Geschichte sein lässt und den Moment feiert, als wäre es das einzige, für dass es sich lohnt auf der Welt zu bleiben. Viele, Fans und Rockjournalisten, sehen in Razorlights zweitem Album nicht weniger als ein neues "Definitely Maybe". Eine Wiedererweckung des toten Rockgeistes. Alles Unsinn. "Razorlight" hat sie zwar, diese Momente der Erleuchtung. Aber auch die Momente grotesker Lächerlichkeit, Lieder, die nach Formatradio schreien und soweit von stickigen Clubs entfernt sind wie Pete Doherty von einem geregelten Leben. Gut, muss ja auch nicht immer gleich Gossen-Rockmusik sein. Aber Songs vom Schlage "America" sind katastrophal in die Hose gegangen. "Nothing on the TV / nothing on the Radio / that i can believe in". Da schüttelt es einen. Und trotzdem knallen die Toms und flattern die Bässe, dass es immer wieder Freude macht. "In The Morning" ist einer dieser optimistischen Rocksongs, zwischen Motown und Doo-Woop. Was solls, denkt man sich, solang man den Fuß mitwippen kann, ist das alles doch durchaus brauchbar. Um aber wirklich etwas auszulösen, dafür ist "Razorlight" einfach zu einfältig. Zu leicht verdaulich. Das wird die Band natürlich von ihrem Siegeszug nicht abhalten. Wenn bloß meine Bauchschmerzen nicht wären ...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 49:14 / Rock

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