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O'Rourke, Declan

Since Kyabram

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Alles beginnt mit dem Regen und hört mit dem Meer auf. Dazwischen: relativ belanglose Folkmusik zwischen Damien Rice, Ron Sexsmith und traditioneller irischer Folklore. Hört sich gruseliger an, als es letztlich ist.
Trotzdem: so richtig auf den Putz haut Rourke nicht. Er liebt eben das Rauschen des Meeres mehr als das Rauschen eines Verstärkers. Überall purzeln Streicher, sanfte Drums und wohlige Akustikklänge von den Wänden, fallen zu Boden und werden von Rourke behutsam aufgehoben und auf Platte gebrannt. Der 28jährige Dubliner Singer/Songwriter lernt das Gitarre spielen, so seine Geschichte, als er einst an einer Kirche in Melbourne vorbeigeht. Er sieht ein paar Gitarren herumliegen, bekommt eine davon vom hießigen Pastor geschenkt und verzieht sich damit zurück nach Dublin, um fortan von Bon Jovi und Guns'n Roses Platten das Picking und Sliding zu lernen. All das mündet in "Since Kyabram", einem Album, das ganz unaufgeregt von Familientragödien und vergangenen Liebesaffairen erzählt, als könne man die Erinnerung durch ein paar sanfte Streicher und ein paar Gläser Whiskey besänftigen. Einziges Highlight ist dabei "Birds Of A Feather", bei dem Rourke ein wenig an Josh Ritter erinnert, allerdings ohne dessen Eindringlichkeit. Alles auf "Since Kyabram" erinnert an verregnete Urlaubstage, wenn der Haussegen schief hängt und man sich auf das Hochbett verzogen hat, um zum Trommeln der Regentropfen einzuschlafen. Nichts einzuwenden gegen Ruhe und Gelassenheit. Und trotzdem fehlen die Höhepunkt, die Sprachliche Extravaganz, der große Kick. "Sit with me for a while", fordert Rourke, was man auch macht. Aber für viel mehr als ein bis zwei weitere Hördurchläufe wird das leider nicht reichen. Auch, wenn die Idee des Schlusssongs "Marrying The Sea", einem minutenlangen Folklore-Singsang ohne Instrumente, durchaus angenehm aus dem Rahmen fällt. Aber wer weiß, was in Zukunft noch kommt.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 49:14 / Singer/Songwriter

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