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The Sunshine Underground

Raise The Alarm

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Der Club macht so schnell nicht zu. Leeds spuckt nach den Kaiser Chiefs erneut eine Band aus, die ziemlich schnell nerven könnte. Würde sie nicht so große Hits schreiben. Die Zeit der New-Wave-Post-Punk-Bands ist eben noch nicht ganz abgelaufen. Oder doch?
Schon wieder pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Wieder eine Band aus Leeds, die uns auf den Tanzboden zwingt, uns die Kleidung vom Leib reißt und zu einer ekstatischen Massen-Disco aufruft. Schwitzige, schöne Körper kleben an E-Gitarren und Synthies. Ein paar schiefe Frisuren und enge Jeans - fertig ist der Hype. Ach was solls, seien wir ehrlich. Inzwischen weiss man schon gar nicht mehr, ob man sich aufregen, genieren oder schweigen soll. Oder ob man es reduziert: auf verdammt gute Tanznummern wie "Dead Scene", die so zwingend sind, wie Franz Ferdinand es nie hinbekommen haben. Und so morbide. Das sind Sunshine Underground. Daft Punk und die happy Mondays fahren 2 Kilometer vor ihnen und schmeißen alle paar Sekunden ein paar Songideen aus dem Fenster, die Sunshine Underground dann verwursten und ganz eigen klingen lassen. Beats, Pop, Melancholie und Aggressionen - das hat schon in den 80ern funktioniert, warum nicht auch heute. Da hilft kein beteuern, SOngs wie "Borders" sind Zeitgeist. Simpel und Pur. Eine ganze Indie-Generation flieht in die Clubs, will ihre endliche Jugend vergessen, will die Welt da draussen lassen. Sie tanzen zu The Sunshine Underground und nur wenn sie mal raus müssen, um zu pinkeln, werden sie merken, dass es schon hell wird. Dass sie bald zurück müssen. Aber so lange der Alkohol wirkt, geht man zurück, tanzen. Wie gut, dass Sunshine Underground noch da sind. und es hoffentlich noch eine Weile bleiben. Ein Trend geht um.

Bewertung: 9 von 10 Sternen / 49:14 / Disco-Punk

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