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The Album Leaf

Into The Blue Again

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Im Zusammenhang mit dieser Band klingt es wahrscheinlich schon ein wenig klischeehaft, aber man wird das Gefühl nicht los, hier würden wahrhaftige isländische Fabelwesen musizieren.
Tatsächlich sind bzw. ist The Album Leaf nun schon seit 1999 vornehmlich Multi-Instrumentalist Jimmy LaValle aus San Diego, der unter anderem auch als Noise-Punker (Locust) oder Schwerenöter (The Black Heart Procession) bekannt sein könnte. Mit The Album Leaf hat er aber seinen Ruhepol gefunden und im Grunde wird hier im Vergleich zum wunderschönen Vorgänger wenig verändert. Nach den ersten Klängen weiß der Hörer sofort, wo er hingehört: wohlige Melodieflächen, Elektropluckerteppiche – mit „Into The Blue Again“ scheint LaValle seinen träumerisch-weltfremden Sound gefestigt zu haben. „Red Eye” oder das majestätische „Into The Sea“ sind klassische Songperlen, wie sie heller nicht auf „In A Safe Place“ funkeln hätten können. Ein Pluspunkt ist, dass sich LaValle immer mehr vom reinen Instrumentalsound entfernt, es wirkt sich nämlich durchaus positiv aus, wenn der Gesamtsound noch durch seine zarte Stimme ergänzt wird. Lieder wie „Always For You“ und „Wherever I Go“ werden zum Beispiel gerade erst durch die Texte zu wunderschönen Bekenntnissen. Gelegentlich schrammt er aber nur knapp an der Langeweile vorbei, wobei das Empfinden der Musik von The Album Leaf immer auch vom Standort abhängt. Auf einer einsamen norwegischen Klippe gehört, würde diese Platte vermutlich die volle Punktzahl bekommen, in einer tristen Großstadt zwischen Betonklötzen konsumiert nur als Durchschnitt bewertet werden. Wer aber den Vorgänger liebgewonnen hat und Musik irgendwo zwischen The Notwist und Sigur Ròs angetan ist, wird von „Into The Blue Again“ keinesfalls enttäuscht werden.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 52:36 / Indie

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