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Channels

Waiting For The Next End Of The World

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Unglaubliche 21 Monate Wartezeit sind endlich vorbei: Die Channels lassen ihrer brillanten Debüt-EP auf DeSoto Records den ersten Longplayer folgen. Welcher diesmal hoffentlich nicht mehr unter Geringbeachtung leiden wird.
Mit dem neuen Label Dischord ist die Familie jedenfalls quasi auch wieder komplett. Szeneguru J Robbins machte in den Monaten vor Gründung dieses Bandprojektes bekanntermaßen vor allen Dingen als Produzent unzähliger Emo-Formationen, weniger jedoch als Musiker selbst von sich reden. Gerade erschien zudem das ausgezeichnete, von ihm veredelte Debüt der Postrocker Rahim. Das aber nur am Rande. Gemeinsam mit Darren Zentek (Kerosene 454) und Janet Morgan (ex-Shonben, hier abermals gelegentlich auch an den backing vocals zu hören) hat er spätestens mit diesem Album nämlich ein definitiv ganz heißes, eigenes Eisen im Feuer: Unter dem neuen Namen setzt der Gute nämlich die kongeniale Vergangenheit bei Jawbox bzw. den Burning Airlines fort; und ergänzt den typischen Sound noch um einige Facetten. "Waiting For The Next End Of The World" überzeugt auf zwölf Tracks mit einer mitreißenden Fusion aus ungezwungener Vertracktheit und subtiler Melodieführung, wie sie eben nur ganz wenige so elegant hinbekommen. Klar sind Robbins' eigene Betätigungsfelder oder die befreundeten Bluetip vor allem zu Beginn der 42 Minuten auch die nächstliegenden stilistischen Anhaltspunkte. Das wunderbar mehrstimmige "The licensee" nimmt dann im ersten Drittel aber schon eine Ausnahmestellung ein. Und es sollen noch einige weitere Überraschungen folgen. Beispielsweise das akustische "Helen mirren" oder der von der EP bekannte, ungewohnt straighte Ohrwurm "Chivaree". Dem schaurig-schönen Finale "Mercury" darf Bassistin Janet schließlich wieder das stimmliche I-Tüpfelchen aufsetzen. Fazit: "Waiting For The Next End Of The World" wurde ein vielschichtiges Kleinod, welches sich bei jedem neuen Hörversuch weiter entfaltet. Und das wie üblich herrlich unprätentiöse Platteninfo von Dischord Record liefert Understatement pur: Die Channels mögen eine Rockband sein. Aber sie spielen in der Referenzklasse!

Bewertung: 9 von 10 Sternen / 42:34 / Postrock

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