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Black Keys, The

Magic Potion

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Wie gut Zwei-Mann-Bands funktionieren können, wissen wir nicht erst seit den White Stripes oder Two Gallants. Und wie langweilig sie werden können - nicht erst seit den Black Keys.
Es hat sich ausgeschrammelt. Die Garage macht zu, der Schlüssel wird beim Vermieter abgegeben. Kein Mietrückstände, das Schlagzeug wurde zum Pfandleiher gebracht. Und nun? Vielleicht eine Weile mal keine Musik machen ... Zugegeben, die Zukunftaussichten für die Black Keys wurden soeben in sehr düsteren Farben gemahlt. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie auch auf der Tour zum neuen, 4. Album "Magic Potion" immer wieder vor ausverkauften Hause spielen. Auch die prominente Anhängerschar ist gewaltig: Thom Yorke zum Beispiel ist Fan, nahm die Band sogar bei Radiohead ins Vorprogramm. Aber es nützt alles nichts: "Magic Potion" ist eine leere Garage, an deren nur ein vergilbtes Photo aus den 70ern hängt. Wer ist drauf zu sehen? Richtig, Led Zeppelin. Auch auf ihrem neuen Album machen die Black Keys nichts anderes: es wird gepoltert und gerumpelt. Es klingt nach Blues und Rock. Zappelig, gekonnt, aber wenig ambitioniert. Man könnte sagen: Riffs, die 1968 schon gut funktioniert haben. Oder bösartiger: Riffs, die auch 1968 schon verstaubt waren. Dazu eine Produktion, die keine ist und ein dünnes Stimmchen, das krakeelt und schreit, ohne wirklich etwas zu sagen. Dröge dröhnen da die Worte "Desire" und "Fire" aus der Anlage, und man muss zurückspulen, um wirklich sicher gehen zu können, dass einem der Teufel keinen Streich gespielt hat. Das sture Duo aus Akron, Ohio hat "Magic Potion" düster gestaltet, mit "You're the One" sogar einen emotionalen, veritablen Hit. Der Rest jedoch versinkt im Staub und wird vergessen sein, noch bevor die Tour zuende ist. Ein Wehmütiger Blick zurück: die Garage ist schon längst an jemand anderen vermietet. Man hört schon das Hi-Hat und das Brummen des Verstärkers. "Das ist immer so", sagt der Vermieter, "die jungen Kerle kommen mit nix in den Taschen, nehmen ein paar Alben auf. Und bevor sie sich versehen, können sie die Miete nicht mehr bezahlen. Pah!"

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 49:14 / Blues

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