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Rapture, The

Pieces Of The People We Love

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Das nennt man ausdauernd: wenn eine Disco-Punk-Band, die 2003 mal eben den Disco-Punk beliebt macht, ganze drei Jahre braucht, um ein neues Disco-Punk Album zu veröffentlichen, dann kann irgendetwas nicht stimmen ...
Tut es auch nicht. Denn letztlich hatten Danger Mouse (jaaaaa, Gnarls Barkley) und Paul Epworth (jaaaaa, Produzent von Bloc Party) ihre Finger mit im Spiel und haben The Rapture deshalb ein Album auf den Bauch gezimmert, das mehr Pop als irgendetwas anderes geworden ist. Ganz radikal: kaum mehr Wahnsinn, kaum
noch Post-Punk. Eher die unverwüstliche Einsicht, dass man am besten fährt, wenn man tut, was der Produzent sagt. Zumindest dann, wenn man ein finanziell erfolgreiches Album aufnehmen möchte. Und das dürfte The Rapture einigermaßen gelungen sein. War "Echoes" 2003 soetwas wie die Initialzündung für die Symbiose aus Post-Punk, Disco und Electro-Wahnsinn, geben sich die New Yorker auf "Pieces of the People we love" wesentlich entspannter, weniger getrieben. Die Single „Get myself into it“ ist noch the Rapture durch und durch – Bass und schlagzeug tackern munter im 4/4 Takt vor sich her. Aber spätestens dem Electrorocker „The Devil“ merkt man: huch, die Herren Jenner und Safer singen plötzlich sogar noch, statt permanent in die Irre zu leiten. Eine sehr bodenständige Coolness begleitet dann auch durch den Rest des Albums und macht unmissverständlich klar: lediglich „Whoo! Alright-Yeah?Uh Huh“ weiß aus der neuen, Songorientierten Langeweile herauszustechen. Denn eines haben The Rapture bei aller Abgeklärtheit noch nicht so ganz verinnerlicht: ihrer Vorreiterrolle bewusst zu werden. Somit haben sie nur ein weiteres Post-Punk-meets-Electro-Album aufgenommen. Schade eigentlich, bei so viel Vorschußloorbeeren!

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 49:14 / Electro-Punk

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