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Red Sparowes

Every Red Heart Shines Toward The Red Sun

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Neurot Recordings, das Label von und mit der Innovations-Lärmmaschine Neurosis, bürgen seit jeher für ungewöhnliche Releases. Nicht zuletzt, weil viele ihrer Veröffentlichungen fast aus familiärem Band-Umfeld stammen.
Beim Folgewerk zum famosen Debüt der Red Sparowes hat man es nun quasi wieder mit einem kleinen Allstar-Projekt zu tun. Die fünf Musiker hinter "Every Red Heart Shines Toward The Red Sun" rekrutieren sich nämlich unter anderem aus Mitgliedern von Neurosis, Pleasure Forever oder Isis. Und diese Information ermöglicht auch schon zumindest eine ungefähre Einordnung des Sounds dieser acht überlangen Kompositionen. Dabei gehen die Red Sparowes jedoch noch deutlich melodischer zu Werke als ihre Ursprungsbands. Weniger dynamisch bzw. rockig klingen die Songs, die sich stattdessen allesamt in einem konstanten Fluss zu befinden scheinen und so eine sehr eigene, fesselnde Atmosphäre kreieren. Besonders durch den Einsatz akustischer Instrumente und vieler ruhiger, sehr sphärischer Momente wirkt das Material immer wieder überraschend zugänglich. Diese Formation benötigt für ihre musikalische Tiefe nur selten die klassische "Wall Of Sound". Allein der sich Stück um Stück emporhebende vierte Tracks steigert sich allmählich in rockige Höhen empor, fügt sich dann aber wieder in den Kontext des Albums ein. Vocals wurden bisher ohnehin nur sehr sporadisch und teilweise wie Instrumente eingesetzt; diesmal kommen sie gar nicht mehr zum Tragen. Der konzeptionelle und angeblich auf wahren Ereignissen basierende textliche Zusammenhang erschließt sich nur noch aus den Songtiteln: Diese bilden nämlich ganze Sätze ("The great leap forward poured down upon us some day like a mighty storm, suddenly and furiously blinding our senses"...) und rücken zusammen genommen die musikalischen Ereignisse während des einstündigen Trips sehr treffend ins rechte Licht. Fazit: Wer auf Bands wie Godspeed You! Black Emperor, Mono oder Mogwai steht, der muss sich auf dieses Album einlassen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 61:39 / Postrock

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