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Heavens
Patent Pending
Da trinkt Matt Skiba mal nicht allein Wein und wetzt die Messer, sondern trifft sich mit einem alten Synthie-Kumpel, und plötzlich ist ein selbst finanziertes Album im Kasten, das so spröde und geradeaus klingt, dass irgendwas faul sein muss.
Faul an der ganzen Sache ist das latente Gefühl, Skiba habe im Alkaline Trio Kompost gewühlt und uralte Songideen mal eben schnell für sein Nebenprojekt Heavens verwurstet. "Bring a book with a happy ending / A remix of the message sending". Ja, da sagt er es im Song "Patent pending" ja selber. Ganz schön dünn, das ganze. Permanent wird man vom gefühl übermannt, hier habe man sich einfach nicht so richtig anstrengen wollen. Oder aber, was fiel schlimmer wäre: Matt Skiba geht der Antrieb aus. Das wäre furchtbar, gelten Alkaline Trio doch für mich als eine der wichtigsten Punkbands des neuen Jahrtausends. Und wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist: verlockende Melodien hat der Gute Skiba auch auf "Patent Pending" noch bieten. "Dead End Girl" ist solch ein Beispiel. Die Drumparts pluckern vorwärts, die Interpol-Gitarre schiebt sich anschmiegsam durch die dunkle Halle. Hier mag man sich gern aufhalten, auch wenn alles so furchtbar traurig ist. Aber das war ja schon immer das schizophrene an Skiba: je düsterer die Themen, desto famoser die Melodien. Das hat er sich fein von Morrissey abgeguckt. Joe Steinbrick, sein Kumpel aus alten tagen, hat sich an seine Seite gestellt und mit ihm in 9 Tagen "Patent Pending" eingespielt. Und wäre das nicht Skiba: es wäre in der Bedeutungslosigkeit versunken. So aber bleiben grandiose Texte, eine morbide Grundstimmung und die richtigen Melodien, die ein ansonsten blutleeres Album mit Leben füllen. Irgendwie hatte man mehr erwartet, bei der Aussicht auf ein semi-elektronisches "Joy Smiths-Mode with the Alkaline Trio" Album. SKiba also kein Gott. Auch schön zu sehen. "How pathetic this must sound".
/ 49:14 / New-Wave-Pop
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