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Briggs, The

Back To Higher Ground

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Das lang erwartete dritte Studioalbum von The Briggs startet furios: Der Opener (und Titeltrack zugleich) macht deutlich, wohin die Reise im Jahr 2006 geht. „Back To Higher Ground“ lebt von seiner Symbiose aus Melodien und rauchigem Punkrock. Weit weg vom steril produzierten West-Coast-Punkrock, stattdessen Street-Punk mit Slang und kreativem Aktionismus.
Der Folge-Track „let them know“ zerberstet fast vor Melodie und Chorus-Lastigkeit, schafft sofortige Mitschunkelatmosphäre und sorgt für kratzige Kehlen. Produziert wurden die zwölf Songs übrigens von Joe Gittlemen, der den vier Kaliforniern schon früher zur Seite stand und aus natürlich als Bassit der Mighty Mighty Bosstones oder Avail bekannt sein sollte. Unter seinen Fingern entstand eine temporeiche Mixtur aus 80er-Jahre-Anleihen, die The Clash gar nicht so schlecht zu Gesicht gestanden hätte, kombiniert mit modernem Street-Punkrock. Vielleicht wählen The Briggs nicht immer die komplexeste Verschlüsselung ihrer teils sozial-kritischen Lyrics, aber dafür den direkten Weg mit durchgetretenem Gaspedal: „Maritime  tragedies“ und „everyone´s a actor“ sind solche Beispiele, die mit klassischen „ohhoos“ den Weg in die Ohrmuschel brennen. Zwar hält „Back To Higher Ground“ im weiteren Verlauf die Schlagzahl, aber nach der Mitte des Albums offenbart „Back To Higher Ground“ nicht wirklich Neues und neigt so etwas zum Verflachen. Diverse Reggea-Zitate („blacklist“) oder der sympathische Schotten-Slang retten das Album zwar deutlich vor dem allgemeinen Punkrock-Brei, insgesamt bieten die Jungs um Frontman Joey LaRocca aber auch nur bedingt Neues im Westen. Aber nicht falsch verstehen: „Back To Higher Ground“ ist ein gelungenes Album, das sich mit seiner Geballtheit aus Energie und Melodie im Dickicht des Standard-Punkrocks hervorheben kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit 36:22 / Punkrock

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