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Metal Hearts

Socialize

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Auch wenn dieses Album schon eine Weile auf den Buckel hat und der Nachfolger schon in Vorbereitung ist: mit etwas Ruhe und guten Kopfhörern könnte „Socialize“ eines der schönsten Alben des Jahres werden.
Während Skeptiker die Platte als zu ‚vorsichtig’ bezeichnen würden und Ignoranten als ‚langweilig’, muss man nach eingängiger Studie feststellen, dass Metal Hearts ihre Musik vor allem ‚behutsam’ gestalten. Man nehme an Postal Service würden mit Ben Gibbard ihrer Portion Schmalz beraubt werden oder Electric President ihren Facettenreichtum ablegen, man könnte trotzdem nicht annähernd „Socialize“ beschreiben. Denn die Leistung des Duos Metal Hearts ist es vor allem mit ganz schlichten Mitteln Großes zu schaffen. Feine Elektronik, Gitarre, Bass und weiblich-männlicher Gesang im Wechsel dominieren ein Album, dass eben vor allem direkt über Kopfhörer und in ruhigem Umfeld seine Wirkung entfalten kann. Metal Hearts brauchen keinen Pomp und keinen Pathos, um berührende Songs zu schreiben, die bei oberflächlicher Betrachtung tatsächlich wenig Abwechslung bieten. Hört man aber genauer hin, entdeckt man all die Feinheiten, die sich in Songs wie „Disappeard“, „Airplanes Flying“ oder den Titelsong einschleichen. Ganz behutsam werden dort einfache Songgerüste hochgezogen, aufgestockt und weiterentwickelt. Schönheit trifft Einsamkeit und Geborgenheit. Was unvereinbar scheint, wird hier möglich. „Mountain Song“ ist das wunderbarste Stück seit es Duette gibt und wie einen das Saxophon bei „Gentlemen’s Spell“ verzaubert, wird einem erst nach und nach bewusst. Man möchte der Band persönlich danken für so viel unaufgeregtes Songwriting, dass bereits auf dem Debütalbum so routiniert wirkt, wie es nur die ganz Großen können. Dennoch scheint mit „Socialize“ noch lange nicht alles gesagt und die Kreativität bei Metal Hearts noch lange nicht versiegt zu sein. Da geht bestimmt noch mehr und das macht einen beachtlichen Teil dieser spannenden Band aus. Denn wenn Metal Hearts auf dem nächsten Werk noch die zwei, drei weniger spektakulären Songs durch bessere ersetzen, kann diese Form von Indie-Elektronik-Pop noch weit über das selbst gesteckte Ziel hinausschießen...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:42 / Indiepop

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