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Fotos

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Hat man auch noch nicht gehört: der heißeste England-Scheiß mal mit deutschen Texten. Ziemlich belangloser Indie-Wave-Pop mit den richtigen Melodien. Eine gehörige Spur besser, als Madsen Rockmusik machen.
Virginia Jetzt! mit zu viel Nikotin in der Blutbahn. Irgendwie abgefuckter. Die ersten Synapsen funkeln und brennen kleine Brandings in den Teil des Gehirns, der für das musikalische Langzeitgedächtnis zuständig ist. Es ist Abend, die Kippe brennt runter und Fotos steuern den Soundtrack zur Jugend bei. Ob das funktioniert, zumindest textlich, lässt sich aus meine Warte schwer überprüfen. Das Abi liegt eine weile zurück. Und die Fußnägel ziehen sich bei Fotos Texten ein ums andere mal zur Embyonalstellung zusammen. Kostprobe: "Sie sind so kalt / sie fühlen nichts mehr / außer der Leere / die fühlen sie sehr" Was bleibt sind drei bis vier echte Indie-Knacker. Tom Heßlers Stimme schlägt über, hält den Ton nicht ganz, fällt ab und packt den Hörer am Kragen und schleudert ihn hinein in die Nöte der Generation Neon. Der Soundtrack zur Jugend zitiert die richtigen, aktuellen Größen: Bloc Party, Franz Ferdinand, Maximo Park. Die E-Gitarren hacken Riffs kurz uns klein, die Hi-Hat rasselt amtlich und der Bass durchbohrt immer wieder stakkatohaft die Verzerrer und Rückkopplungen. Das schreit nach ordentlich Hype made in Germany und verdeutlich wieder einmal, dass internationale, einheimische Rockmusik so selten ist wie die Wahrscheinlichkeit, The Clash nochmal im deutschen Formatradio zu hören. Leider schaffen Fotos es nicht, die hochgestreckte Fahne der Musikmagazine und Labeleuphoriker länger als 10 Minuten in die Luft zu halten. Aber das ist nicht schlimm. Es ist schließlich ein Debüt, und das braucht Zeit zu wachsen. Es wird definitiv nicht das letzte Album der Band sein. Für den ersten 100m Lauf haben haben sie jedenfalls genügend Lungevolumen. "Komm zurück" (Single), "So Fremd" und "Wiederhole deinen Rythmus" sind ordentliche Clubhits und dürften für genügend Tantiemen sorgen, um dem bandbus Sprit zu geben. "Schlafen kannst du immer noch / wenn das erstmal vorbei ist"

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 49:14 / Indie-Pop

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