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Melvins

(A) Senile Animal

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Du liebe Güte, wer hat denn King Buzzo und seinen Kollegen so in den Arsch getreten? In ihrem Prozess konstanter Neuerfindung sind die Melvins offenbar auf dem Rock-Truppenübungsplatz gelandet.
In ihre Brigade haben sich Buzzo und Drummer Dale Crover dazu nicht nur Neu-Bassist Jared Warren, sondern mit Coady Willis noch einen zweiten (!) Drummer geholt. Der wie auch der Rest der Band am Mikrofon zu hören ist. Gut so, denn von der Existenz eines weiteren Drummers merkt man im Sound nicht wirklich viel. Songs wie "The mechanical bride" trampeln stattdessen ganz klassisch in den Fußspuren von Black Sabbath. Woher dieser abermalige Kurswechsel kommen mag? Naja, naheliegend wäre zum Beispiel, dass die beiden "Neuen" aus den Reihen der Seattler Rock-Institution Big Business stammen. Klingt gut? Tja. Mein Problem mit diesen Aufnahmen: Einerseits ist es natürlich schon ziemlich genial, wie die Melvins zwischen verschiedenen Stilen hin und her "switchen". Hinter derart schwer groovender Kost wie dieser (klar Stonerrock-inspirierten) braucht es für meine Begeisterung jedoch etwas mehr als nur ein - zweifellos gelungenes - Adaptieren bekannter Trademarks. Die Substanz für diese Aufnahmen besteht im wesentlich halt in der üblichen, Melvins-typischen, humorvollen Art. So entstand ein zwar kurzweiliges und gut gemachtes Album. Wären diese zehn Tracks allerdings von anderen Händen eingespielt, man würde sicherlich nicht halb soviel darüber sprechen. Dieses Statement stammt übrigens von jemandem, der mehr als nur ein Album der längst nicht mehr überschaubaren Melvins-Diskographie in seiner Sammlung hat. Und den experimentierfreudigen Wahnsinn der Herren normalerweise schätzt. Call it Gotteslästerung: Für mich ist "(A) Senile Animal" nicht viel mehr als ein nettes Rockalbum geworden. Aber wer weiß: Vielleicht wollte die Band nie mehr?

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 41:20 / Rock

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