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Various
Colours Are Brighter
Was muss Mike Cooke bloß für eine kaputte Psyche haben? Eines Nachts träumte der Belle & Sebastian Bassist von aus einem Zoo ausbrechenden Affen, schrieb einen Song darüber und wunderte sich schließlich darüber, dass keiner der Bandmitglieder so richtig wusste, wohin damit.
Nun ist daraus ein außergewöhnliches Charity-Projekt geworden, das unsere gesammte Aufmerksamkeit erfordert. Da draussen sind bekanntlich Unmengen an grauenhafter Dinge, in der globalisierten Welt ziehen sie als Nachrichten-Fragmente an unseren Sinnesorganen vorbei, ohne besonderen Eindruck zu hinterlassen. Zum Glück ist das nicht bei allen so. Die Organisation "Save the Children" zum Beispiel kümmert sich um gebeutelte Kinder in Krisenregionen. Die Kampagne "Rewrite the Future", unter der der Charity-Sampler nun veröffentlicht wird, stach Cooke irgendwann ins Auge und ohne große Umschweife hatte er binnen weniger Monate namenhafte Bands dazu gebracht, zum Teil nagelneue Songs einzuspielen. (Fast) alle natürlich Kinderfreundlich. "And for grown ups too!" sagt der Untertitel. Und so ist es wahrlich. Belle & Sebastians "The Monkeys are breaking out the zoo" und Franz Ferdinands "Jackie Jackson" sind dabei noch die kindlichsten, naivsten unter der Menage aus Folk, Rock, Pop und Electro. Franz Ferdinand haben sich dabei am weitesten von ihrem eigentlichen musikalischen Dresscode entfernt. "Jackie Jackson" ist eine countryeske, groteske Version uralter Traditionals, alter Kinderlieder. Jackie Jackson frisst einen Keks nach dem anderen. Das wars. Ist und isst. So geht das die ganze Zeit. Beängstigend gut ist da schon "Go Go Ninja Dinosaur", die in erster Linie als Clubhit funktioniert, so simpel und universell kloppen da die Beats und Phasergeräusche aus der Konserve. Gänzlich ungeeignet für Kinder ist "I am an Astronaut" von Snow Patrol. So traurig haben wir die Engländer schon lange nicht mehr erlebt. Wer seine Kinder seelisch nicht überfordern will, sollte ihnen auch Jonathan Richmans kongenialen Song "Our Dog is getting older now" nicht vorlegen. Die Beschreibung vom langsamen Dahinsiechen ist so grandios durch eine falkige Gitarre in Szene gesetzt, dass man als twenty-something schon das Zittern bekommt. Alles in allem ein wirklich gelungener Sampler also, der sich von der Masse abhebt und das Geld wirklich wert ist. Pathetisch gesprochen: für die "gute Sache" bekommt man "gute Musik". So einfach kann das manchmal sein. Und wer weiß, wovon Cooke in Zukunft noch so alles träumen mag?
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