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Early Years, The

dto.

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London. Keine neue Band von der Insel, die ihre Daseinsberechtigung irgendwo zwischen Indie – und Britpop sucht. Mit psychedelischen Sounds gelingt The Early Years ein bemerkenswertes Debüt Album.
Ein Blick ins Lexikon verrät, dass Shoegazing als sphärischer, teils melancholisch anmutender Gitarren-Pop, der Ende der 80er Jahre in England entstanden ist, bezeichnet wird. Der Begriff Shoegazing (Schuhe anstarren) bezieht sich also auf die Musiker, die bei ihren Auftritten den Eindruck erwecken, sie würden schüchtern auf ihre Schuhe starren, obwohl sie eigentlich ihren Gitarren-Effektgeräten Aufmerksamkeit schenken. Dies hört man dem Sound des Londoner Trios The Early Years wahrhaftig an. Sie frönen mit Leidenschaft mechanischen Beats, Rückkopplungen und Verzerrungen und dem Klang längst vergangener Tage. Das Album, der 2004 gegründeten Band, startet mit dem energischen „All Ones & Zeros“ furios und lässt sogleich noch ein bisschen Platz, um bei der zweiten Nummer einen nochmaligen Anstieg zu verkünden. Doch überzeugt die Kapelle nicht mit einer simplen Aneinanderreihung von Songs, die auf dem gleichen Lautstärkepegel liegen und sich nach dem immergleichen Muster abspielen. Gerade mit dem wundervollen „Brown Hearts“ offenbart die Band ihre melodischen Seiten und ihr Faible für einfühlsames Songwriting und ruhigere Töne. Umso schöner, dass man es auf diesem sehr ausgeglichenen und gut abgestimmten Album dann genau an der richtigen Ecke namens „The Simple Solution“ wieder krachen lässt und dem Hörer mit New Order ähnlichen Gitarrenriffs die dunklen Herbstabende versüßt. Diese Linien an Songkonstruktionen wären auf die gesamte Albumlänge viel zu eintönig, doch mit dem klavierlastigen „This Ain´t Happiness“ und der Country-Ballade „Things“ runden David Malkinson und Co. ihr Erstlingswerk als abwechslungsreiche Platte ab.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 54:13 / Psychodelic

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