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No Turning Back

Holding On

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No Turning Back sind im europäischen Hardcore zwar schon eine Art Institution, für mich persönlich rangierte das Material der Niederländer bislang jedoch immer auf etwas durchschnittlichem Niveau.
Was nun allerdings mit "Holding On" in die Herren gefahren ist, weiß ich auch nicht. Von Innovation findet sich zwar nach wie vor keine Spur, dafür zollt man dem Früh-Neunziger New York-Hardcore auf seinem dritten Longplayer derart überzeugend Tribut, als wäre man damals selbst dabei gewesen. In einem 24 Minuten kurzen Lehrstück beweisen No Turning Back allen Zweiflern - insbesondere mir - dass sie Hardcore mittlerweile offenbar schon atmen. In welcher Liga die Holländer spielen, lässt sich auch an den Gastvocals festmachen: Kein geringerer als Aram Arslanian, der mit Champion und Betrayed zwei echte Szene-Zugpferde an den Start brachte, feiert hier zwischenzeitlich seinen Einstand. "Holding On" positioniert die Band nun exakt zwischen ihren Vorbildern von Madball, Killing Time oder Terror. Vor allem aber gibt es diesmal einen ganzen Batzen Songs, die das Zeug zum Klassiker haben. Darunter "Alive or dead", der superknackige Opener "Picture perfect smiles" oder der Breakdown-durchsetzte Rausschmeißer "What's waiting ahead?". Das Material funktioniert zudem deswegen so gut, weil No Turning Back so inspiriert klingen wie nur weniges, was bislang an metallischem Hardcore (nicht Metalcore!) veröffentlicht wurde. Welche Energie die Band mit diesem Werk in der Hinterhand auf der Bühne freisetzen wird, kann man nur mutmaßen. Mein Respekt geht jedenfalls gleichermaßen an die (sich im neunten Jahr ihres Bestehens befindende) Band wie an Reflections Records - welche das Potential in diesem Fünfer offenbar längst erkannt hatten...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / 24:39 / Hardcore

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